Heisser Tee schädigt Speiseröhre und erhöht Krebsrisiko
Nebst Tabak und Alkohol haben Iranische Forscher ein neues Risiko zur Entwicklung eines Speiseröhrenkrebses gefunden: Zu schnell getrunkener, heisser Tee.
Dies veranlasste Forscher dazu, die Trinkgewohnheiten von 300 Menschen mit Speiseröhrekrebs mit denen von 570 gesunden Personen aus der gleichen Region, zu vergleichen.
Praktisch alle Teilnehmer tranken regelmässig schwarzen Tee, im Durchschnitt mehr als einen Liter täglich. Es zeigte sich, dass das Trinken von heissem Tee (Temperatur von mehr als 65 Grad) ein achtfaches Risiko für eine Speiseröhrenkrebs-Erkrankung ergab – verglichen mit Trinken von warmem Tee von 65 Grad oder weniger.
Ein weiterer Risikofaktor schien die Trinkgeschwindigkeit darzustellen: Das Trinken einer Tasse Tee innerhalb von weniger als zwei Minuten direkt nach Aufguss stand mit einem um das Fünffach erhöhten Krebsrisiko in Verbindung, verglichen mit einer Trinkgeschwindigkeit von vier oder mehr Minuten nach Aufguss. Die Trinkmenge hingegen schien keine Rolle zu spielen.
Ein Test ergab, dass die gemessene Bandbreite der getrunkenen Teetemperaturen bei den 50'000 Einwohnern derselben Region zwischen 60 und 70 Grad lag. Damit stimmten die von den Personen angegebenen und meist gefühlten Temperaturen und die gemessenen Grade praktisch überein, so die Forscher im British Medical Journal.
Die Ergebnisse könnten eine Erklärung dafür sein, warum das Speisreöhrenkrebs-Risiko in manchen nicht-westlichen Populationen höher ist. Im Gegensatz dazu, kühlen die „Westler“ häufig ihren Tee mit kalter Milch ab, sodass hier das Risiko kleiner ist.
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