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Speiseröhrenkrebs: Bösartige Zellveränderungen in der Schleimhaut der Speiseröhre
Speiseröhrenkrebs: Bösartige Zellveränderungen in der Schleimhaut der Speiseröhre

Speiseröhrenkrebs entwickelt sich aus Zellveränderungen in der Speiseröhrenschleimhaut. Die Häufigkeit von bösartigen Geschwülsten in der Speiseröhre ist von Land zu Land sehr verschieden. In Nordchina sind sie häufiger als in der Schweiz oder in Deutschland. Verantwortlich hierfür sind wahrscheinlich unterschiedliche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Männer sind fünfmal so häufig betroffen wie Frauen.

Speiseröhrenkrebs: Hochprozentiger Alkohol als Risiko
Speiseröhrenkrebs: Hochprozentiger Alkohol als Risiko

Es gibt zwei verschiedene Arten von Speiseröhrenkrebs: die häufigste Art ist das Plattenepithelkarzinom (ca. 60%). Hier handelt es sich um eine bösartige Neubildung der pflastersteinartigen Schleimhaut. Beim Adenokarzinom handelt es sich um eine bösartige Wucherung der Zellen, welche im unteren Ende der Speiseröhre bei regelmässigem Zurückfliessen von Magensaft in die Speiseröhre entstehen.

Risikofaktoren für einen Speiseröhrenkrebs

  • Hochprozentiger Alkohol
  • Rauchen
  • Nitrosamine: Sie kommen in gepökeltem und geräuchertem Fleisch und im Tabakrauch vor
  • Narben (zum Beispiel nach Verätzungen der Speiseröhre)
  • Barrett-Syndrom (eine Komplikation bei chronischem Aufstossen von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, die sogenannte Refluxkrankheit)
  • Jahrelanger und intensiver Konsum von zu heissen Speisen und Getränken

Der Speiseröhrenkrebs im Frühstadium verläuft meistens beschwerdelos.

Symptome im Spätstadium:

Speiseröhrenkrebs: Spiegelung der Speiseröhre mit Gewebsentnahme
Speiseröhrenkrebs: Spiegelung der Speiseröhre mit Gewebsentnahme

Zur Diagnose eines Speiseröhrenkrebses werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Beschwerden
  • Spiegelung der Speiseröhre (Ösophagoskopie)
  • Gewebeproben (Biopsien)
  • Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Ösophagus-Breischluck)
  • Computertomographie
Speiseröhrenkrebs: Operation und anschliessende Krebsbehandlung
Speiseröhrenkrebs: Operation und anschliessende Krebsbehandlung

Bei sehr frühzeitiger Erkennung können in manchen Fällen bösartige Veränderungen auf endoskopischem Wege (Spiegelung) entfernt und das Entartungsrisiko minimiert werden.

Das Ziel jeder Therapie ist in erster Linie die Wiederherstellung respektive Erhaltung der Nahrungspassage. Eine Entfernung des Tumors macht nur dann Sinn, wenn dieser ohne Restbefunde herausgeschnitten werden kann. Welche Therapie zur Anwendung kommt, hängt von der Lage, dem Stadium, der Gewebeart und den Zusatzerkrankungen des Patienten ab.

Tumore im Halsbereich werden initial bestrahlt und mit Chemotherapie behandelt, so dass der betroffene Speiseröhrenteil entfernt werden kann. Das fehlende Stück wird meist durch ein Stück Dünndarm ersetzt.

Weiter im Brustkorb gelegene Tumore können allenfalls auch mit Bestrahlung und Chemotherapie vorbehandelt werden. Die Operation erfolgt dann entweder vom Bauch aus oder durch Eröffnung des Brustkastens, bei komplizierten Fällen auch durch einen kombinierten Zugang.

Wichtig ist in beiden Fällen, dass eine regelmässige Nachsorge erfolgt.

Es gibt auch Fälle, wo eine Operation nicht mehr möglich ist, zum Beispiel wenn der Tumor bereits in die Hauptschlagader oder die Luftwege eingewachsen ist oder wenn bereits Ableger (Metastasen) bestehen. In diesen Fällen stehen folgende Therapiemassnahmen - die jedoch keine Heilung mehr bringen können - zur Verfügung:

  • Bestrahlung
  • Chemotherapie
  • Aufsprengung von Tumorengen durch Endoskopie (Spiegelung)
  • Einlage von Stents zum Offenhalten der Speiseröhre
Da Speiseröhrenkrebs oft erst spät festgestellt wird und er über die Lymphbahn besonders schnell Tochtergeschwülste bildet, sind die Heilungschancen häufig relativ gering. Fünf Jahre nach einer Krebstherapie lebt nur noch jeder Fünfte der Betroffenen.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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