Impfung gegen HP-Virus: Auch gegen andere Genital-Erkrankungen?
Nicht nur der Gebärmutterhalskrebs, auch bösartige Tumoren an Schamlippen und Scheide sind häufig auf eine HPV-Infektion zurückzuführen. Forscher untersuchten nun den Impfschutz gegen das HP-Virus gegen solche Krebsarten.
Eine wichtige Ursache für den Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und andere genitale oder anale Erkrankungen ist das Humane-Papilloma-Virus (HPV).
Seit ein paar Monaten ist eine Schutzimpfung gegen dieses Virus auch in der Schweiz zugelassen.
Erneut haben Forscher die Schutzwirkung der Impfung gegen den Gebärmutterhalskrebs gegen andere Erkrankungen untersucht.
Für die aktuelle Studien haben Forscher die Daten von 18'174 zwischen 16 und 26 Jahre alten Frauen analysiert. Die Teilnehmerinnen bekamen beim Studienbeginn, nach 2 und nach 6 Monaten die HPV-Impfung oder ein Scheinmedikament (Placebo).
Zu Beginn der Studie sowie 1, 6 und danach alle 6-12 Monate wurden die Frauen anal und genital untersucht. Dabei wurde auch das Virus nach seinem Typ analysiert.
Als Studienziel interessierte die Forscher die Zahl der Neubildungen von Tumoren an den Schamlippen und in der Scheide. Die Beobachtungszeit dauerte 3 Jahre.
Resultate: Die HPV-Impfung schützt vor Krebsvorstufen
15'596 Frauen, welche bis 1 Monat nach der letzten Impfung keine HPV-Infektion aufwiesen, waren zumindest während 3 Jahren 100%-ig gegen bösartige Neubildungen von Tumoren an den Schamlippen und der Scheide, ausgelöst durch die betreffenden HP-Viren, geschützt.
Insgesamt, also bei 18'174 Teilnehmerinnen, inkl. denen, die bei Studienbeginn bereits eine HPV-Infektion aufwiesen, betrug der Schutz 71%. Der Schutz gegen sämtliche Krebsvorstufen an Schamlippen und Scheide, unabhängig davon, ob durch HPV ausgelöst oder nicht, betrug 49%.
Häufigste unterwünschte Nebenwirkung der Impfung war der Schmerz an der Einstichstelle.
Fazit der Autoren
Laut diesen Studienergebnissen scheint die HPV-Impfung nicht nur einen Schutz gegen Krebs am Gebärmutterhals, sondern auch gegen bösartige Tumoren im Bereich der Scheide und der Schamlippen zu bieten. Auch in dieser Studie zeigte sich, dass der Schutz am besten ist, wenn vor Impfung noch keine Infektion mit dem HPV erfolgte.
10.10.2007