Kniegelenksarthrose: Heimtherapie genügt nicht
Bei Kniegelenksarthrose darf nebst der Heimtherapie die gezielte Physiotherapie (PT) nicht fehlen. Das ist das Ergebnis einer Vergleichsstudie.
Patienten mit Kniegelenksarthrose wird oft eine Physiotherapie (PT) verschrieben. Profitieren die Patienten von dieser Therapie oder von zu Hause durchgeführten Übungen?
Dieser Frage gingen Mediziner der Manchaster School of Physiotherapy nach. Sie verglichen die zwei verschiedenen Praktiken hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Gelenksfunktion und die Schmerzen.
214 Patienten mit einer durch Röntgen bestätigten Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) wurden in zwei Gruppen eingeteilt.
Sie nahmen entweder am Heimprogramm (Übungen zu Hause) oder am unterstützten und begleiteten Heimprogramm teil. Die Begleitung bestand in einer 8-wöchigen Physiotherapie (PT), die zweimal wöchentlich durchgeführt wurde.
Die Wirkung des Trainings wurde nach 6 und 12 Monaten Therapie vor allem auf die Kniegelenksfunktion, die Knieschmerzen beim Gehen und mittels einem speziellen Untersuchungsindex (den „Western Ontario und McMaster Universities Osteoarthritis Index) evaluiert.
Nach der 12-monatiger Beobachtungszeit bestand bei den Patienten mit der kombinierten Therapie - PT und Heimgymnastik - ein beachtlich grösserer Bewegungsumfang und weniger Gehschmerzen als bei der Gruppe mit nur Heimgymnastik.
Fazit der Autoren: Das zusätzliche intensive, externe Knietraining bewirkte einen klinisch signifikante Verbesserung. Zwölf Monate nach Therapie bestand die Verbesserung immer noch.
Diese Untersuchung evaluierte zum ersten Mal die physiotherapeutischen Massnahmen und die Resultate belegen, dass der Kniearthrosepatient von einer kombinierten Therapie (Gymnastik zu Hause und PT) profitiert. Die Kombinationstherapie ist deshalb sinnvoll und kann dem Patienten empfohlen werden.
01.07.2004