Knochenbruch: Mentaltraining gegen Muskelkraftverlust
Bei Knochenbrüchen die für längere Zeit mittels Gips oder Verbänden stabilisiert werden müssen, ist mit einem relativ raschen Muskelkraftverlust zu rechnen. Dagegen kämpften nun Forscher der Ohio University in Athens in einem Experiment mit reiner Mentalkraft.
29 Freiwillige liessen sich den Arm bis zum Ellbogen für 4 Wochen stilllegen. Die Hälfte der Teilnehmer nahm in dieser Zeit an einem Mentaltraining teil: Sie mussten sich regelmässig vorstellen, wie sie die Muskeln des Armes trotz Gips so stark wie möglich anspannen.
Mentaltrainingsmodus: Während 5 Sekunden sich vorstellen, dass der Unterarmmuskel fest angespannt wird, danach 5 Sekunden pausieren und nochmals für 5 Sekunden die mentale Übung aufnehmen. Die Übung sollte mindestens 4 Mal nacheinander, täglich etwa 13 Mal während mindestens 5 Tagen die Woche durchgeführt werden. Die andere Hälfte der Teilnehmer machte keine solchen Übungen.
Die Resultate verblüfften selbst die Forscher: Nach vier Wochen zeigte die Mentaltrainingsgruppe einen Muskelverlust von 24%, gegenüber der anderen Gruppe, die 40% der Muskelkraft eingebüsst hatten. Auch die Fähigkeit der maximalen aktiven Muskelanspannung kehrte bei den mental Trainierten deutlich schneller zurück.
Damit ist für die Forscher klar: neurologische Mechanismen, können unter Umständen mit Willenskraft und einem relativ kleinen Aufwand, beeinflusst werden. Wie das Beispiel zeigt, kann bei Knochenbrüchen mit Gipsverband, ein Muskelverlust auf geistiger Ebene gebremst werden.
21.01.2015