Kritik an die Anti-Malaria-Allianz "Roll Back Malaria"
1998 wurde von der WHO zusammen mit der UNICEF und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) sowie anderen Institutionen das Programm „Roll Back Malaria“ ins Leben gerufen, welches die Malaria bis ins Jahr 2010 auf die Hälfte reduzieren soll.
Seit ihrer Gründung ist die Malariahäufigkeit jedoch gestiegen. Derzeit erkranken schätzungsweise 500 Mio. Menschen jährlich an der durch Stechmücken übertragenen Krankheit. 90% der Betroffenen leben in Afrika.
Nun werden zunehmend Stimmen laut, dass die Kampagne nicht nur bei der Kontrolle der Krankheit versage, sondern ihre Ineffektivität hätte sogar seit ihrer Gründung zu einer Erhöhung der Malaria-Raten geführt.
Ein Hauptproblem sei die zunehmende Resistenz gegenüber Chloroquin, das bisher als Standardbehandlung eingesetzt wird. Der für die schwerste Form der Krankheit verantwortliche Parasit ist mittlerweile in fast allen betroffenen Regionen gegen dieses Medikament resistent.
Eine tansanische Studie mit 1.800 Kindern zeigte, dass bei solchen Fällen die Kombinationsbehandlung mit den beiden Wirkstoffen Artemether und Lumefantrin am effektivsten ist. Theonest Mutabingwa von der London School of Hygiene and Tropical Medicine erklärte, dass die höheren Kosten der Artemisin-Kombination jedoch dazu führten, dass sie nur einen Bruchteil der Bedürftigen erreichte.
Ein weiterer Kritikpunkt für die geringen Fortschritte der Kampagne stellt die lockere Struktur der Organisation dar. Der Zuspruch sei dürftig gewesen und die Verteilung der Kompetenzen zwischen den Beteiligten unklar.
25.04.2005