Leberkrebs: Hepatitis-B und C-Infektion in Kombination besonders heimtückisch
Für Leberkrebs wird häufig eine Hepatitis-B oder eine Hepatitis-C-Infektion verantwortlich gemacht. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der deutschen Krebshilfe haben Forscher die Auswirkungen eine Doppelinfektion - also mit B und C-Viren - untersucht.
Zurzeit sind fünf Hepatitis-Viren bekannt, die eine Leberentzündung auslösen können. Die Viren werden mit den Buchstaben A-E bezeichnet. Die Übertragung der Viren erfolgt in der Regel über das Blut oder über sexuelle Kontakte. Leberkrebs entsteht vorwiegend aus chronischen Entzündungen mit den Hepatitis Viren B (HBV) und C (HCV). Eine Hepatitis A kann keine chronische Entzündung und deshalb keinen Leberkrebs verursachen.
Leberkrebs ist ein bösartiger Krebs, der oft spät entdeckt wird und schnell voranschreitet. Wird der Tumor rechtzeitig entdeckt und beschränkt er sich nur auf die Leber, kann er operativ entfernt werden; damit sind die Heilungschancen gross. In den meisten Fällen infizieren sich Betroffene nur mit einem Hepatitis-Typ (entweder B oder C). Bei etwa 20% der Betroffenen findet man allerdings beide Viren-Typen.
Doppelinfektionen sind gefährlich
Die Folgen einer solchen Doppelinfektion sind dramatisch, denn sie erhöhen das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs deutlich. Die aktuelle Studie zeigte: Während Betroffene mit einer Einzelinfektion noch 20 bis 30 Jahre ohne Ausbruch der Krankheit (Leberzirrhose oder Krebs) leben können, steigt das Risiko für Leberkrebs bei einer Doppelinfektion deutlich an.
Die Schwierigkeit der Doppelinfektion (oder Co-Infektion) besteht darin, dass sie nur mit hochsensitiven Untersuchungsverfahren frühzeitig nachgewiesen werden kann. Und: Neue Therapiekonzepte, die gezielt auf eine Doppelinfektion abzielen, erwarten die Forscher allerdings erst in einigen Jahren.
Gegen das Hepatitis B-Virus (auch gegen Hepatitis A) kann man sich impfen lassen und so einer Doppelinfektion vorbeugen. Gegen Hepatitis C gibt es noch keine Impfung. Die Hepatitis B-Impfung wird vor allem Risikopersonen empfohlen: Drogenkonsumenten (Spritzentausch!), Personen mit häufigem Wechsel von Sexualpartnern und ungeschütztem Geschlechtsverkehr, Medizinalpersonen, Menschen, die mit Hepatitis-B-Infizierten leben und Menschen mit sonstigen Risiken einer Infektion.
31.10.2007