Mumps: Warnung vor Hodenentzündung
In Irland ist es bei 15-24 Jährigen auf Grund von Mumpserkrankungen zu gehäuften Fällen von Hodenentzündungen gekommen, wie Urologen schreiben. Sie raten dringend, versäumte Impfungen nötigenfalls nachzuholen.
Aufgrund verbreiteten und inzwischen revidierten Aussagen betreffend der Mumps-Impfung, die zu Autismus oder entzündlichen Darmerkrankungen geführt hätten, ist die MMR-Impfrate in Grossbritannien und Irland stark gesunken.
Die MMR-Impfung gegen Mumps kann vor der Erkrankung selber schützen sowie vor deren möglichen Komplikationen.
Besonders häufig kommt es im höheren Alter zu sehr schmerzhaften Hodenentzündungen, welche in fast 50% der Fälle in einer Schrumpfung (Athrophie) der Hoden endet.
Bei 13% aller Mumpsfälle kommt es zu einer eingeschränkten Befruchtungsfähigkeit und bei 50% zu einer – wenn auch vorübergehenden – Störung im Spermiogramm, welche ebenfalls die Fertilität einschränkt. Diese Störung kann bei jüngeren Knaben bis zu drei Monaten anhalten; bei Erwachsenen kann sich dies bis zu drei Jahren hinziehen.
Ob eine Hodenentzündung für einen späteren Hodenkrebs verantwortlich gemacht werden kann, ist nicht klar; das Risiko liegt nach Schätzungen etwa bei 0.5%.
Alle diese Probleme könnten mit einer vorbeugenden Impfung vermieden werden, schreiben die Forscher im British Journal of Urology International.
01.04.2010