Mumps
Mumps, im Volksmund auch Ziegenpeter genannt, ist eine hochansteckende, infektiöse Krankheit. Meistens trifft die Krankheit Kinder, aber auch Erwachsene können an Mumps erkranken. Die Krankheit ist meldepflichtig.
Dank grossangelegter Impfaktionen konnten die epidemischen Krankheitswellen stark eingedämmt werden.
Die Inkubationszeit (die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) dauert ca. 12 bis 25 Tage. Die Ansteckungsdauer beginnt ca. 2 Tage vor der Drüsenschwellung und endet ca. 9 Tage nach Abschwellen der Drüsen.
Typisches Zeichen ist die meist einseitige Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis). Der Erkrankte bekommt eine dicke Backe (Hamsterbacke).
Weitere Beschwerden
- Kau- und Schluckbeschwerden
- Meist hohes Fieber
- Lymphknotenschwellungen (Halsbereich)
- Entzündung der Mundschleimhaut
Das Virus kann aber auch andere Organe infizieren
- Bauchspeicheldrüse: Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fettstuhl (schlechte Verdauung)
- Hirnhaut: Kopfschmerzen, Nackensteifheit (Meningitis ; oft verläuft die Meningitis jedoch harmlos
- Hodenentzündung: Entzündliche, schmerzhafte Hodenschwellung (kann in der Pubertät oder im Erwachsenenalter zur Unfruchtbarkeit führen)
- Eierstockentzündung: auch hier kann es zur Unfruchtbarkeit kommen (sehr selten)
Zur Diagnose des Mumps werden verschiedenen Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome; nachfragen, ob Kontakt zu anderen kranken Kindern stattfand
- Am typischen Zeichen, der Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Hamsterbacke) erkennt der Arzt die Krankheit meist
- Nachweis von Antikörpern im Blut
- Erregernachweis mittels Abstrich, Speichel, Gehirnflüssigkeit, Urin oder Gewebeprobe (ist selten notwendig)
Eine spezielle Mumps-Virusbehandlung ist nicht möglich, es können nur die Beschwerden gelindert werden. Trotzdem sollte der Arzt aufgesucht werden. Das Kind muss isoliert werden, da die Ansteckungsgefahr gross ist.
Allgemeine Behandlung
- Fiebersenkende und kühlende Wickel oder Umschläge
- Erhöhte Flüssigkeitszufuhr
- Bei Fieber und Hodenentzündung Bettruhe
- Breiiges Essen verhindert zusätzlichen Speichelfluss und das Kind kann besser schlucken
- Regelmässige Zahnhygiene, evtl. Gurgeln mit desinfizierender Lösung
Medikamentös
- Fiebersenkende Mittel
- Schmerzmittel
Ein Mumps kann unter anderem folgende Komplikationen verursachen:
- Innenohrschwerhörigkeit
- Knaben können eine Hodenentzündung oder Nebenhodenentzündung durchmachen, die in oder nach der Pubertät - zur Sterilität führen kann
- Befall von anderen Organen (oben beschrieben)
- Bei Mumpserkrankung in der Schwangerschaft kann es zu Frühgeburten kommen
Die wirksamste Vorbeugungsmassnahme ist die Schutzimpfung (aktive Impfung mit Lebendviren). Eine Antikörperimpfung - wie das z.B. bei Masern möglich ist - gibt es bei Mumps nicht. Eine Impfung schützt während mehreren Jahrzehnten. Besonders Kindern und Erwachsenen, die viel mit Kindern zusammen sind, und nie an Mumps erkrankt sind, wird die Impfung empfohlen. Kinder können nach den ersten 15 Lebensmonaten mit einer Kombinations-Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln geimpft werden.