Nächtliches Harnlassen erhöht das Sturzrisiko
Nykturie (nächtliches Harnlassen) muss als Krankheit anerkannt und behandelt werden. Dies fordern Urologen am Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) in Barcelona und belegen Zusammenhänge zwischen Nykturie und dem Sturzrisiko.
Es zeigte sich nämlich, dass mindestens zweimaliges nächtliches Harnlassen besonders bei Erwachsenen über 65-jährig das Risiko für Stürze um 21% erhöht. Bei vier- bis fünfmaligem Harnlassen stieg das Risiko für einen Sturz sogar auf 65% - dies im Vergleich zu Erwachsenen, die nicht unter Nykturie leiden. Aber auch bei jüngeren Erwachsenen zwischen 40 und 59 Jahren, bei denen ein Verdacht auf Nykturie besteht , liegt das Sturzrisiko bei 20%.
Nykturie zählt zu den Beschwerden des unteren Harntraktes, welche am stärksten mit Stürzen in Zusammenhang gebracht werden.
Man müsse Nykturie als Erkrankung ernst nehmen, darüber sind sich die Urologen einig. Bis heute werde dem Phänomen auch in der Fachwelt zu wenig Beachtung geschenkt und in vielen Fällen als „Prostataprobleme oder als Blasenleiden“ abgetan. Dabei sei es wichtig, dass sowohl Ärzte wie auch Patienten die Anzeichen richtig erkennen würden und entsprechend ge/behandelt werde. Dies könne dazu führen, dass Patienten nicht im Stillen leiden, sondern richtig und optimal behandelt werden.
Damit dies geschieht, wurde Nykturie als eigenständige Krankheit in die offiziellen Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) aufgenommen. Darin enthalten sind Informationen zu den verschiedensten Behandlungsoptionen /siehe auch: Wenn Urinieren die Lebenslust einschränkt.
20.04.2010