Pigment spielt wichtige Rolle bei Parkinson-Krankheit
Forschern der Ruhr-Universität Bochum ist es gelungen, wesentliche Mechanismen bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit zu entschlüsseln. Demnach beeinflusst ein Pigment, das sogenannte Neuromelanin die Steuerung des Dopaminsystems - und dieses ist bei Parkinson-Patienten gestört.
Dem Forscherteam ist es nun erstmals gelungen, Neuromelanin aus menschlicher Hirnmasse zu isolieren und ihre Eiweissbestandteile zu analysieren, berichten sie in "Molecular and Cellular Proteomics".
Das Pigment Melanin, das beim Menschen im Haar, der Haut, dem Innenohr und der Regenbogenhaut der Augen vorkommt, kommt als Neuromelanin auch im Gehirn vor. Unter anderem findet man es in der schwarz pigmentierten Region des Mittelhirns, der so genannten Substantia nigra.
Bei Parkinson sterben im Gehirn gewisse Nervenzellen (Dopaminnervenzellen) mit fortschreitender Erkrankung allmählich ab und verschwinden schließlich ganz. Da das Dopaminsystem aber eine wichtige Rolle bei der Bewegungsabstimmung spielt, treten nach dem Absterben der Nervenzellen die typischen Parkinson-Symptome auf.
Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, wobei die Häufigkeit der Neuerkrankungen mit dem Alter zunimmt. So leiden von den 55-jährigen bereits 1,4 Prozent, von den 75-jährigen 3,4 Prozent an Symptomen. Bis heute sind die zellulären und molekularen Mechanismen noch nicht vollständig bekannt.
22.07.2005