Pille hilft bei schmerzhaften Regelblutungen
Über eine schmerzhafte Menstruation berichten zirka 60-70% der weiblichen Jugendlichen. Wegen Schamgefühlen wird dieses Problem häufig nicht angesprochen und somit auch nicht behandelt. Eine kleine US-Studie hat die Wirkung von oralen Kontrazeptiva (Pille) auf die Menstruationsbeschwerden untersucht.
76 gesunde, maximal 19-jährige Jugendliche mit moderaten oder schweren schmerzhaften Regelblutungen wurden in die Studie eingeschlossen. Entweder erhielten Sie während 3 Monaten eine niedrig dosierte Pille oder Scheinmedikation (Placebo) als Vergleich.
Die Studie wurde in der Art durchgeführt, dass weder die Jugendlichen noch die Forscher wussten wer ein Placebo und wer die Medikation bekam. Zusätzlich durften die Teilnehmerinnen bei Bedarf die sonst eingenommenen Schmerzmittel verwenden.
Der Behandlungserfolg wurde mit einem standardisierten Schmerzfragebogen (Moos Menstrual Distress-Fragebogen) überprüft, der im dritten Menstruationszyklus nach Behandlungsbeginn ausgefüllt wurde. Weiter wurden die Schmerzstärke (1 bis 10), Schmerztage und -stunden, Tage mit starken Schmerzen und der Bedarf an Schmerzmedikation verglichen.
Im Durchschnitt betrug die Punktezahl (je höher desto stärker die Beschwerden) im Fragebogen bei den Jugendlichen mit Pille 3.1, unter Placebo 5.8. Der schlimmste Schmerz auf der Skala zwischen 1 und 10 lag in der Pillen-gruppe durchschnittlich bei 3.7, in der Placebogruppe bei 5.4.
Mit Pille wurden deutlich weniger Schmerzmittel eingenommen (1.3 gegenüber 3.7 Tabletten bei Placebo). Auch die Anzahl der Schmerztage und –stunden, sowie die Tage mit starken Schmerzen konnten durch die Pilleneinnahme im Vergleich zu Placebo etwas reduziert werden.
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Verschreibung einer niedrig dosierten Pille zu einer deutlichen Verbesserung der Regelbeschwerden bei jugendlichen Mädchen führen kann.
04.08.2005 - A. R. Davis et al