Pille senkt Eierstockkrebsrisiko über Jahrzehnte
Orale Verhütungsmittel (''Pille'') scheinen das Risiko für einen Eierstockkrebs zu senken. Forscher untersuchten das Ausmass der vorbeugenden Wirkung der Pille und publizierten die Ergebnisse im Fachblatt Lancet.
Die Studienautoren analysierten medizinische Daten von 23'257 Frauen mit Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) sowie von 87'303 Frauen ohne Ovarialkarzinom aus 45 epidemiologischen Studien, aus 21 verschiedenen Ländern.
Studienendpunkt war der Zusammenhang zwischen der Einnahme der Pille und dem Eierstockkrebsrisiko.
31% der Frauen mit und 37% der Frauen ohne Ovarialkarzinom nahmen in ihrer Vergangenheit die Pille während durchschnittlich viereinhalb bis fünf Jahren ein. Es zeigte sich, dass je länger die Frauen orale Verhütungsmittel einnahmen, desto geringer war das Eierstockkrebsrisiko. Die Risikoreduktion hielt dabei über 30 Jahre an, schwächte sich aber mit der Zeit etwas ab:
- 29% pro 5 Jahre bei Frauen mit Pilleneinnahme bis vor weniger als 10 Jahren
- 19% pro 5 Jahre bei Frauen mit Pilleneinnahme bis vor 10-19 Jahren
- 15% pro 5 Jahre bei Frauen mit Pilleneinnahme bis vor 20-29 Jahren
In Ländern mit einem hohen durchschnittlichen Einkommen berechneten die Autoren eine Reduktion der Eierstockkrebs-Fälle im Alter weniger als 75 von 1.2 auf 0.8 pro 100 Frauen und eine Reduktion der Sterbefälle von 0.7 auf 0.5 pro 100 Frauen, welche die Pille einnahmen.
Fazit der Autoren: Die Einnahme der Pille scheint einen Langzeitschutz gegenüber den meisten Tumoren der Eierstöcke zu gewährleisten und zwar unabhängig von Alter, Geburten oder einer Gebärmutterentfernung. Orale Verhütungsmittel haben bisher ca. 200'000 Fälle eines Eierstockkrebses und 100'000 dadurch bedingte Todesfälle verhindert.
15.03.2010