Schlafstörungen: Am Mond liegt‘s nicht
Wer bis heute für seine temporären Schlafstörungen dem Mond die Schuld gab, hat ab sofort keinen Schuldigen mehr. Wissenschaftler des Max-Plank-Instituts in München gingen nämlich dem Phänomen nach und belegen: Am Mond liegt’s nicht, wenn wir schlecht schlafen.
Die Studienergebnisse waren sehr unterschiedlich. Ausserdem wurden die wenigsten Daten mit zusätzlichen wissenschaftlichen Methoden wie Messungen der Hirnströme während des Schlafes etc. erhoben.
So belegten einige Studien lediglich, dass die Mondphasen insbesondere den Schlaf von Frauen beeinflussten – andere Studien zeigten dieses Phänomen eher bei den Männern. Einen tatsächlichen Einfluss der verschiedenen Mondphasen auf die Schlafqualität oder auf die Schlafdauer, fanden die Forscher aber weder in den bereits vorhandenen Personendaten noch in den zusätzlich entdeckten, unveröffentlichten Studienergebnissen.
Fazit: Für Schlafstörungen kann nach wie vor der Mond verantwortlich gemacht werden - wissenschaftliche Belege, dass dem so ist, gibt es aber nach wie vor keine.
Ratgeber Sprechzimmer zu Schlafstörungen
Wiederholte und langanhaltende Schlafstörungen sollten ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden. Hier hilft im Vorfeld, wenn der Betroffene sich über seine Schlafhygiene Gedanken macht und diese allenfalls verbessert.
Schlafexperten geben dazu folgende Tipps:
- Verkürzung der Schlafzeit – nicht jeder braucht tatsächlich 8 Stunden Schlaf
- Immer zur gleichen Zeit aufstehen – Ausschlafen am Wochenende kann den gesamten Schlafrhythmus während der Woche durcheinanderbringen.
- Nicht ins Bett gehen, wenn keine Müdigkeit besteht oder wieder Aufstehen, wenn der Schlaf nicht kommen will.
- Das Schlafzimmer nur zum Schlafen nutzen – nicht zum Lesen, Arbeiten, Fernsehen etc.
- Keine schweren Mahlzeiten auf die Nacht
- Reduktion oder Verzicht auf den Konsum von Kaffee, Alkohol, Nikotin, Drogen, Medikamente.
- Streit und Ärger wenn immer möglich nicht ins Schlafzimmer mitnehmen.
- Das Schlafzimmer kühl, dunkel und ruhig halten
- Entfernung aller Gerätschaften (Fernsehen, Handy etc.) aus dem Schlafzimmer
Bevor chemische Schlafmittel eingesetzt werden, sollten eher mildere Schlafhilfen wie Baldrian, Hopfen etc. ausprobiert werden. Chemische Schlafmittel machen relativ schnell abhängig und dies führt zu einem Teufelskreis, da eine immer höhere Dosis für den erwünschten Effekt genommen werden muss.
23.06.2014