Syphilis: Testen schützt Föten und Babys
Syphilis gilt heute immer noch als Hauptursache für den Tod von Föten oder Babys – insbesondere in armen Ländern. Der Syphilis-Test bei der Mutter und eine entsprechende Behandlung könnten viele Totgeburten verhindern, wie Forscher im Lancet schreiben.
Syphilis, die sehr gefährliche und sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit, wird auch zunehmend in den westlichen Ländern festgestellt, wie kürzlich ein Europa-Report zu Geschlechtskrankheiten bekannt gab. Insbesondere bei jungen Menschen unter 25 Jahren wird Syphilis wieder häufiger diagnostiziert.
Berner Forscher der Universität Bern haben nun eine Übersichtsstudie publiziert, die aufzeigt, dass Syphilis in armen Ländern noch immer als Hauptverursacher für die hohe Sterblichkeit von Kleinkindern gilt.
Die Forscher werteten Daten aus 10 früheren Studien mit 41'000 Frauen aus. Es zeigte sich, dass bei konsequenter Anwendung des Tests die Rate der Tot- und Fehlgeburten um 54% verringern würde.
Zwei Drittel der jährlich 2 Millionen Schwangeren, welche sich mit Syphilis angesteckt haben, müssen mit schweren Komplikationen rechnen: niedriges Geburtsgewicht des Babys, Behinderungen des Neugeborenen oder gar Totgeburt.
Eine halbe Million Kinder sterben weltweit gleich nach der Geburt oder in den ersten drei Monaten an der Syphilis. Dabei, so die Experten wäre ein Syphilis Test im Blut bei der Schwangeren billig (ca. 1 bis 1.5 US-Dollar) und die Mutter könnte mit Antibiotikum behandelt werden.
Die Zahlen belegen eindrücklich, wie Todesfälle und andere Komplikationen beim Neugeborenen und beim Kleinkind in Folge Syphilis, reduziert werden könnten, so die Forscher.
Empfohlen wird der Syphilis-Test bei Schwangeren in praktisch allen Ländern. An der konsequenten Durchführung hapert es allerdings. Die Weltgesundheitsorganisation WHO will dies nun mit dem Aufbau eines Test-Programms ändern.
16.06.2011