Wiederholt auftretender plötzlicher Kindstod
Frauen, die ein Kind durch den plötzlichen Kindstod verloren haben, zeigen auch ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten und Komplikationen bei Folgeschwangerschaften.
Da diese Komplikationen Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod (SIDS = Sudden Infant Death Syndrom) darstellen, könnte das erklären, warum manche Frauen wiederholt Fälle von SIDS in ihrer Familie haben.
SIDS ist die häufigste Einzelursache für Kindersterblichkeit in Industrieländern. Gordon Smith von der University of Cambridge in Grossbritannien und seine Kollegen untersuchten, ob Frauen, deren Kind aufgrund von SIDS starb, eher Komplikationen in späteren Schwangerschaften hatten. Dafür wurden Daten von über 258’000 Frauen, die in Schottland zwischen den Jahren 1995 und 2001 mehrere Kinder zur Welt gebracht hatten ausgewertet.
Die Forscher fanden heraus, dass Frauen nach dem Verlust eines Kindes zwei- bis dreimal häufiger ein für die jeweilige Schwangerschaftsdauer zu kleines Kind gebaren und zwei- bis dreimal häufiger eine Frühgeburt erlitten. Frauen mit zu kleinen Babys oder Frühgeburten hatten zudem ein doppeltes Risiko für plötzlichen Kindstod bei späteren Geburten. Dieser Zusammenhang blieb auch noch bestehen, nachdem die Wissenschaftler andere mögliche Risikofaktoren für SIDS wie zum Beispiel das Rauchverhalten, das Alter der Mutter und andere beeinflussende Faktoren miteinbezogen hatten.
Professor Smith erklärt: "Unsere Ergebnisse lassen einen Mechanismus vermuten, der Frauen für wiederkehrende Fälle von SIDS anfällig macht und direkte Hinweise darauf liefert, dass das Risiko für einen plötzlichen Kindstod nicht davon unabhängig ist, ob ein früheres Kind starb."
22.12.2005 - GCS Schmith et al