Zika-Virus-Infektion – Insbesondere für das Ungeborene bei Schwangerschaft gefährlich
Eine neue Epidemie breitet sich insbesondere in Brasilien, Zentral- und Südamerika und immer häufiger auch in den USA aus. Das Zika-Virus wird durch Mücken übertragen und richtet bei gesunden Menschen keinen grösseren Schaden an. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass es bei Ungeborenen zu schweren Gesundheitsschäden führen kann.
Mittlerweile scheinen Studien die Vermutung zu verstärken, dass Infektionen mit dem Zika-Virus während der Schwangerschaft verantwortlich sein könnten für diese Schädigungen.
Zika-Virus: Übertragung
Ursprünglich stammt das Zika-Virus aus Uganda. Das Virus wird von einer Mücke des Typ Aedes auf den Menschen übertragen. Diese tagaktive Tigermücke ist noch für viele andere Tropenkrankheiten verantwortlich. Die richtige Diagnose zu stellen bei einer Infektion mit dem Zika-Virus ist nicht ganz einfach, da die Symptome ähnlich sind wie bei den Tropenkrankheiten Denguefieber und Chikungunyafieber.
Für ansonsten gesunde Menschen stellt eine Zika-Virus-Infektion in der Regel keine allzu grossen gesundheitlichen Probleme dar. Es kann zu Hautausschlag, Fieber, Bindehautentzündung, Gelenkschmerzen, Muskelbeschwerden, Kopfschmerzen und selten auch zu Übelkeit kommen. Meist klingen die Beschwerden nach fünf bis sieben Tagen von alleine wieder ab. Häufig gibt es gar keine Beschwerden. Komplikationen scheinen eher selten zu sein.
Offensichtlich sollte sich aber jede Schwangere und zwar zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft vor einer Zika-Infektion schützen. Das Zika-Virus wird zurzeit verantwortlich gemacht für neurologische Schädigungen bereits beim Fötus. Die U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und das schweizerische Expertenkomitee für Reisemedizin raten deshalb Schwangeren oder Frauen, die eine Schwangerschaft planen, von Reisen in die Endemiegebiete ab. Dies gilt insbesondere auch für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im August 2016. Folgende Reiseziele sind laut den CDC zu meiden: Brasilien und andere Staaten in Südamerika, Zentralamerika sowie angrenzende Inselstaaten.
Wie kann man sich vor einer Zika-Virus-Infektion schützen?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 24-Stunden-Mückenschutz mit Mückenmitteln und zwar sollte der Mückenschutz auf dem ganzen Körper erfolgen. Helle weite Kleider aus engmaschigem Material tragen, die auch Arme und Beine schützen. Nachts ein Moskitonetz über das Bett hängen und die Enden unter die Matratze schlagen.
Wie immer gehört zum Insektenschutz, dass möglichst kein Parfüm, parfümierte Duschgels oder Seifen verwendet werden. Dafür sollten die Mückenschutzmittel auch grosszügig auf den Kleidern, Bettdecken, auf dem Moskitonetz und auf Kissen versprüht werden (Achtung: mindestens 5 Minuten vor dem Zubettgehen). Duschen am Abend entfernt Schweiss und Duftstoffe und reduziert Mückenangriffe. In Hotels darauf achten, dass Fliegengitter an den Fenstern montiert wurden.
Bis jetzt gibt es weder Medikamente noch eine Impfung, die gegen eine Zika-Virus-Infektion schützen. Es können nur die Symptome bekämpft werden.
Einzelne Fallberichte weisen darauf hin, dass das Zika-Virus sexuell übertragen werden kann. Ausserdem wurde das Zika-Virus in menschlichem Sperma nachgewiesen, wo es länger überlebt als im Blut. Nach der Rückkehr aus betroffenen Gebieten sollten deshalb bei Geschlechtsverkehr Kondome benutzt respektive die Safer-Sex-Regeln befolgt werden. Die Dauer des Übertragungsrisikos ist allerding noch nicht bekannt.
Zusätzliche Empfehlungen für Reisende
Reisende, die ins Ausland fliegen möchten – insbesondere in tropische Länder – sollen sich vorgängig über die gesundheitlichen Risiken der jeweiligen Länder beim Hausarzt erkundigen. Dies gilt in hohem Mass insbesondere für Schwangere, Personen mit einem schwachen Immunsystem, mit einer chronischen Krankheit oder für Reisende mit Kleinkindern.
Diesen Personen wird im Zusammenhang mit dem Zika-Virus empfohlen, sich auch in geschlossenen Räumen vor Mückenstichen zu schützen.
Nach der Rückreise aus einem tropischen Land sollten Schwangere und Personen mit Beschwerden sich sofort in ärztliche Kontrolle begeben.
Bis heute (09.02.2016) weist nichts darauf hin, dass sich das Zika-Virus in Europa oder in der Schweiz ausbreiten kann. Zwar wurden einige Infektionsfälle im Labor bestätigt. Es handelte sich bei allen Fällen um Reiserückkehrer, die in den Tropen infiziert wurden.
- Krankheit – Dengue-Fieber
- Krankheit – Chikungunya-Fieber
- Symptom – Fieber
- Fokus Insektenschutz – Umgang mit Repellentien, Mückenschutzmittel, was in der Schwangerschaft benutzt werden darf.
- Insektenstich: Mücken stechen nur bei perfekten Genvoraussetzungen
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16.02.2016