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Chikungunya-Fieber: Tiger Mücke Aedes Albopictus
Chikungunya-Fieber: Tiger Mücke Aedes Albopictus

Beim Chikungunya-Fieber handelt es sich um eine virale Infektion, die vorwiegend in tropischen Gebieten vorkommt. Durch verstärktes Reisen sind auch Fälle in unseren Breitengraden beobachtet worden.

Chikungunya kommt vorwiegend in Afrika und Südostasien vor, wo die Krankheit weit verbreitet ist. Die Übertragung erfolgt durch die tagaktive Tiger-Mücke (''Aedes Albopictus'') und die Gelbfiebermücke ("Aedes aegypti"). In gewissen Ländern (z.B. Asien) sind während der Regenzeit und bei hoher Mückendichte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen erfolgt.

In den letzten Jahren sind in Europa zunehmend Fälle von importierten Infektionen bei Reisenden aus Thailand, Sri Lanka, den Philippinen, Südafrika und 2006 aus La Réunion festgestellt worden. Das Chikungunya-Fieber, das im Raum des indischen Ozeans seit langem bekannt ist, hat sich auf La Réunion, Mayotte, Mauritius und den Seychellen epidemieartig ausgebreitet. (Quelle: EDA, Eidg. Departement für Auswärtige Angelegenheiten, März 06).

Der Begriff ''Chikungunya'' (sprach. Kishuaeli und heisst  ''der gebeugte Mann'') steht für die typischen Glieder- und Gelenkschmerzen, welche infizierte Personen sprichwörtlich ''in die Knie'' zwingen.

Die Gefahren des seit 1957 bekannten Chikungunya-Fiebers wurden lange unterschätzt. Örtliche Gesundheitsbehörden befürchten heute weitere Ausbreitungen. Meistens ist der Verlauf der Infektion ungefährlich, Todesfälle sind jedoch aus Asien und aus den Ozeanischen Inselgruppen (Mauritius, La Réunion) bekannt.

Ursache für die Erkrankung ist das Chikungunya-Virus aus der Familie der Togaviridae (Gruppe der Alphaviren), das durch die tagaktive Tigermücke und die Gelbfiebermücke auf den Menschen übertragen wird. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung wurde in Asien dokumentiert.

Gefährlich ist das Chikungunya-Fieber hauptsächlich für Personen mit chronischen Krankheiten, kleine Kinder, alte Menschen und Schwangere.

Chikungunya-Fieber: Plötzliche heftige Gelenkschmerzen
Chikungunya-Fieber: Plötzliche heftige Gelenkschmerzen

Die Inkubationszeit (die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit) beträgt 2 bis 12 Tage.

Charakteristische Beschwerden sind:

  • Plötzliche und starke Gelenkschmerzen; betroffen sind insbesondere Hand-, Ellbogen-, Schulter-, Knie-, und Fussgelenke
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Ausgeprägte Gelenksteife, Schwellungen und Entzündungen der Gelenke: Der Betroffene kann kaum noch gehen (Chikungunya, der gekrümmt Gehende).
  • Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Leistungsabfall
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Hautausschläge und -blutungen
  • Lymphknotenschwellung
  • Evtl. Magen-Darm-Beschwerden

Die akute Phase dauert 2-4 Tage und endet im allgemeinen mit einer Spontanheilung. In einigen Fällen kommt es nach der ersten Besserungsphase zu erneuten Fieberschüben mit starken Schmerzen.

Chikungunya-Fieber: Antikörper-Nachweis im Blut
Chikungunya-Fieber: Antikörper-Nachweis im Blut

Zur Diagnose des Chikungunya-Fiebers werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

Die akuten Beschwerden sind ähnlich wie beim Dengue-Fieber. Daher soll eine Infektion durch das Dengue-Virus ausgeschlossen werden. Auch das Dengue-Virus wird durch die Tigermücke übertragen.

Chikungunya-Fieber: Symptombehandlung
Chikungunya-Fieber: Symptombehandlung

Aktuell gibt es kein Medikament gegen das Virus selber. Es können nur die Beschwerden gelindert werden (symptomatische Behandlung).

Im Vordergrund stehen Physikalische Massnahmen zur Behandlung von Gelenkschmerzen und Schwellungen; Schmerz- und fiebersenkende Mittel helfen, den Allgemeinzustand zu verbessern. Dabei ist zu beachten, dass keine Medikamente eingenommen werden, welche die Blutplättchen hemmen (z.B. Aspirin®).

In den meisten Fällen kommt es zu einer definitiven Beschwerdefreiheit. Gelenkentzündungen und Gelenkschmerzen können in schweren Fällen aber über mehrere Monate hinweg bestehen bleiben. Bei 5-10% der Betroffenen sind nach drei Jahren immer noch ausgeprägte Beschwerden vorhanden (Gelenksteife, -schwellungen und -schmerzen).

Weitere mögliche Komplikationen sind

Besonders gefährdete Personen (siehe Ursachen) können an den Folgen eines Chikungunya-Fiebers sterben.

Chikungunya-Fieber: Moskitonetze und Repellentien schützen
Chikungunya-Fieber: Moskitonetze und Repellentien schützen

Aktuell gibt es gegen das Chikungunya-Fieber keinen Impfstoff. Eine durchgemachte Krankheit gibt aber einen lebenslangen Schutz (Immunität).

Der beste Schutz sind Anti-Mücken-Massnahmen wie Mückenschutzmittel (Repellentien), in Sumpf- und Feuchtgebieten entsprechende Kleidung (langärmlige Hemden und lange Hosen) und Moskitonetze.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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