Ohrkerzen
Ohrenkerzen kennt man im Fernen Osten sowie bei den Hopi-Indianern
seit alten Zeiten.
Sie sind ein hochwirksames, einfach- und vielseitig einsetzbares Wärme- und Druckausgleichs-Behandlungsmittel und werden vielfach auch bei Kopf- oder Ohrenschmerzen und Gleichgewichtsstörungen eingesetzt.
Die Ohrenkerzen bestehen vorwiegend aus Honigessenzen, Bienenwachsanteilen, Salbeiöl, Kamille, Johanniskraut und naturbelassenem Leinengewebe. Beim Abbrennen der Ohrkerze geschehen folgende physikalischen Vorgänge, welche mitunter auch vom gegenwärtigen Ohrdruck mitbestimmt werden: Am Anfang entsteht ein Kaminzug nach unten bis die Flamme ca. die Hälfte der Ohrkerzenlänge erreicht hat. Dies bewirkt einen leichten, kaum wahrnehmbaren Überdruck im Ohr.
Hat die Flamme etwa die Hälfte der Kerzenlänge überschritten, beginnt ein Kaminzug nach oben, was zu einer Druckentlastung führt. Bis vor einigen Jahren wurden die Ohrkerzen in Handarbeit durch die Hopi-Indianer angefertigt und aus Amerika importiert. Heute werden sie auch in Europa, nach traditioneller Rezeptur, in sorgfältiger Handarbeit gefertigt.
Die Wirkung der Ohrkerzenbehandlung ist dadurch erklärbar, dass die gesetzten Reize (Druck, Druckentlastung, und Wärme) genau in denjenigen Reflexzonen wirken, die dem lymphatischen Rachenring und Teilen des reticuloendothelialen Systems (RES) zugeordnet sind. Diese Reflexzonen befinden sich in der Tiefe des äusseren Gehörganges und stellen deshalb ein schwierig zu therapierendes Gebiet dar, das aufgrund seiner anatomischen Nähe zum Trommelfell mit Nadeln oder Massagestäbchen nicht behandelt werden kann.
Durch die Ohrkerzenbehandlung wird dieses Gebiet voll erfasst. Der Einwirkungsbereich geht weiter bis zum Trommelfell, das die Reize auf das gesamte Mittelohr überträgt. Von hier aus werden die Reize über die Mittelohrknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) in die Bereiche der Bogengänge, der Schnecke, bis hin zum Cortischen Organ gebracht und beeinflusst somit auch die Gleichgewichtsorgane und die Hörzellen.
Gleichzeitig wird vom Mittelohr aus über die eustachische Röhre die Verbindung und die Einwirkungsmöglichkeit zum Rachenraum hergestellt. Die Wärme, die Ohrkerze entwickelt, vermag nicht Ohrenschmalz aufzuweichen und der Kaminzug ist nicht in der Lage, Ohrenschmalzpartikel aus dem Ohr zu ziehen.
Ohrenschmalzpfropfen müssen durch den Arzt entfernt werden. Die Ohrkerzenbehandlungen können lediglich die Ohrenschmalzproduktion harmonisieren, so dass die Bildung von Ohrenschmalzpfropfen dadurch verhindert werden kann.
30.11.2004