Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
Eine Kehlkopfentzündung ist eine akute oder chronische Entzündung der Kehlkopfschleimhaut. Meistens handelt es sich um eine Infektion durch Viren, selten durch Bakterien. Nach anfänglichen Halsbeschwerden wird die Stimme immer heiserer und verschwindet ganz.
Bei Kindern kann eine Kehlkopfentzündung lebensgefährlich (Atemnot) werden.
Eine Kehlkopfentzündung heilt in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab. Unter gewissen Umständen, vor allem bei starken Rauchern, kann die Laryngitis chronisch werden. Bei einer sehr lang andauernden Entzündung kann es zu Veränderungen der Schleimhaut kommen, aus denen sich ein Krebs entwickeln kann. Solche Schleimhautveränderungen bei chronischen Entzündungen müssen daher entfernt werden.
Meistens sind Viren für eine Kehlkopfentzündung verantwortlich, selten Bakterien.
Häufig ist die Kehlkopfentzündung die Folge eines vorausgegangenen Nasen- oder Racheninfektes.
Weitere Risikofaktoren:
- Chronische Überlastung der Stimmbänder (Sänger, Redner), Schreien, Rufen
- Schleimhautreizende Stoffe (z.B. durch Tabakrauch, Einatmen von Chemikalien, Gasen)
- Heisse, trockene oder kalte Luft
- Alkoholkonsum
- Allergien
Beschwerden, die auf eine Kehlkopfentzündung hindeuten können, sind unter anderem:
- Trockener und hartnäckiger Husten
- Klossgefühl im Hals
- Halsschmerzen, Kratzen im Hals
- Heiserkeit
- Stimmverlust innerhalb kürzester Zeit
- Ev. Fieber
In schweren Fällen z.B. bei einer zusätzlichen Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) kann ein stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig werden.
Wann zum Arzt?
- Bei kleinen Kindern kommt es häufig zur Kehlkopfschwellung (Pseudokrupp), die mit Fieber und Atemnot einhergeht
- Die Epiglottitis beim Kleinkind ist ein Notfall. Typische Symptome sind Schluckstörung, Speichelfluss und klossige Stimme.
- Atemnot
- Schleimauswurf, ev. blutig
- Hohes Fieber
- Heiserkeit, Stimmverlust über mehrere Wochen
Zur Diagnose einer Kehlkopfentzündung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte unter Einbezug der Beschwerden
- Indirekte Kehlkopfspiegelung: Rote, geschwollene und mit Schleim belegte Stimmlippen belegen eine Kehlkopfentzündung
- Ev. direkte Kehlkopfspiegelung (unter Narkose), Gewebeprobe
Meist heilt die Kehlkopfentzündung, wie auch eine gewöhnliche Erkältung, mit Hausmittelchen wieder ab.
Bei Atemnot, Schleimauswurf (grün oder blutig), hohem Fieber unbedingt einen Arzt aufsuchen. Meistens muss die Behandlung von einem Spezialisten (Hals-Nasen-Ohren-Arzt ) durchgeführt werden.
Der virale Infekt kann nicht behandelt werden, es können nur die Begleitsymptome behandelt werden. Bei einer bakteriellen Infektion wird ein Antibiotikum verabreicht plus ev. entzündungshemmende Kortikosteroide .
Wucherungen auf der Schleimhaut müssen operativ entfernt werden.
Weitere Massnahmen
- Sofortiger Rauchstopp und sich möglichst nicht in Räumen, wo geraucht wird, aufhalten
- Schonung der Stimme (weder flüstern, noch schreien)
- Inhalationen mit Wasserdampf mit Salz-, Salbei- oder Kamillenzusätzen
- Warme Halsumschläge, warme Getränke (viel Trinken)
- Lutschbonbon zum Befeuchten
- Körperliche Schonung (viel Ruhe und Schlaf)
Heiserkeit und Hustenreiz, die nicht verschwinden, deuten auf eine chronische Kehlkopfentzündung hin. Im fortgeschrittenen Stadium sieht der Arzt bei der Kehlkopfspiegelung eine Verhornung der Schleimhaut.
Eine chronische Kehlkopfentzündung kann die Folge einer chronischen Nasenschleimhaut-, Nasennebenhöhlenentzündung oder Gaumenmandelentzündung sein. Ausserdem entsteht sie durch lang andauernde Überlastung der Stimme, starkes Rauchen, Allergien oder durch langen Aufenthalt in zu heissen oder zu kalten Räumen.
Bei einer chronischen Kehlkopfentzündung kann eine Stimmtherapie (logopädische Therapie) notwendig werden. Länger andauernde Heiserkeit sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden, um einen Kehlkopfkrebs rechtzeitig zu erkennen.
Zur Vorbeugung gegen eine Kehlkopfentzündung werden folgende Massnahmen empfohlen
- Nicht Rauchen, moderater Alkoholkonsum
- Keine Überlastung der Stimmbänder, Stimmpausen einlegen
- Feuchte Raumluft durch Luftbefeuchter, Aufhängen nasser Tücher
- Viel Trinken