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Vorhautverengung: Verklebung oder Vernarbung der männlichen Vorhaut
Vorhautverengung: Verklebung oder Vernarbung der männlichen Vorhaut

Eine Phimose entsteht durch die Verklebung der Vorhaut mit der Eichel oder Vernarbung der Vorhaut, so dass sich diese nicht mehr zurückschieben lässt. Von Paraphimose spricht man, wenn die Vorhaut nach gewaltsamem Zurückstreifen eine Schwellung der Eichel verursacht und nicht mehr vorgeschoben werden kann. Dies ist ein Notfall, falls es nicht gelingt, durch Druck auf die Eichel und Massage die Schwellung zu verringern und die Vorhaut wieder nach vorne zu schieben.

Bei kleinen Jungs ist eine Phimose ein natürliches Phänomen, die Vorhaut löst sich meistens spontan bis zum Schulalter.

Ursachen einer Vorhautverengung können sein:

  • Angeboren
  • Vernarbungen durch Verletzungen
  • Als Folge einer Entzündung
  • Altersbedingt, durch Verlust der Elastizität des Gewebes

Beschwerden, die auf eine Phimose  hindeuten können, sind unter anderem:

Vorhautverengung: körperliche Untersuchung und Befragung der Symptome
Vorhautverengung: körperliche Untersuchung und Befragung der Symptome

Zur Diagnose einer Vorhautverengung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte und Symptome
  • Körperliche Untersuchung
Vorhautverengung: in der Regel wird vor dem ersten Lebensjahr operiert
Vorhautverengung: in der Regel wird vor dem ersten Lebensjahr operiert

Eine Vorhautverengung sollte in den ersten Lebensjahren dann behandelt werden, wenn sie das Wasserlassen beeinträchtigt.

Nicht operative Behandlung

Dehnung der Phimose oder Lösen der Verklebung durch vorsichtiges Verschieben der Vorhaut über längere Zeit, soweit dies schmerzfrei und ohne Widerstand möglich ist, unter Auftragen kortisonhaltiger Salbenpräparate.

Operation

Zur Beschneidung (Zirkumzision) kommen zwei Therapieverfahren in Frage:

  • Plastische Rekonstruktion der Vorhaut, bei der nur der Narbenring entfernt wird. Gleichzeitig werden Verklebungen gelöst. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist der optische Erhalt der Vorhaut (inkomplette Beschneidung).
  • Vollständige Entfernung der Vorhaut, mit kompletter Freilegung der  Eichel (komplette Beschneidung). Dieses Verfahren wird häufig auch als religiöse Beschneidung bezeichnet.

Eine Phimose  kann unter anderem folgende Komplikationen verursachen:

  • Eine Vorhautverengung erhöht das Risiko für Entzündungen. Der Harnstrahl kann behindert sein und es kann zu einem akuten Urinverhalt kommen
  • Evtl. Beeinträchtigung des Sexuallebens
  • Durch "Zurückreissen" der Vorhaut kann eine Paraphimose entstehen. Die Folgen sind blaue Anfärbung der Eichel mit Anschwellung. Die Paraphimose stellt eine akute Notfallsituation dar und sollte sofort einem Chirurgen vorgestellt werden

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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