Eierstockkrebs: Erste Beschwerden im Magen-Darm- oder Harntrakt
Entgegen früherer Meinung macht der Eierstockkrebs bereits im Voraus Beschwerden. Mediziner fordern nun eine Sensibilisierung und Instrumente zur frühzeitigen Diagnose von Eierstockkrebs.
In vielen medizinischen Lehrbüchern wird der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) immer noch als symptomlose Erkrankung beschrieben. Man nannte ihn deshalb bis heute auch den „stillen Killer“.
Auf Grund heutiger Beweislage, gehen dem Eierstockkrebs aber durchaus Symptome voraus. Primär sind Beschwerden des Magen-Darmtraktes und der harnbildenden Organe, im Durchschnitt drei bis vier Monate vor der Diagnose, festzustellen.
Patientenverbände drängen nun deshalb auf bessere Schulung auf Frühsymptome bei Eierstockkrebs; dies sowohl für medizinisches Fachpersonal als auch für die Frauen. US-Organisationen haben dazu eine Konsenserklärung herausgegeben. Nach der sollen Frauen mit neuen, andauernden Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Becken- oder Bauchschmerzen, Essstörungen oder frühem Sättigungsgefühl, Veränderungen beim Harndrang oder der Harnfrequenz angehalten werden, sich in eine ärztliche Kontrolle zu begeben.
Leider sind die Symptome immer sehr undifferenziert und können erst auch andere Krankheiten vermuten lassen. Die Konsenserklärung zielt darauf ab, dem Eierstockkrebs und der Frühdiagnostik zu mehr Beachtung zu verhelfen. Es sind aber keine spezifischen Richtlinien zur Behandlung von Frauen mit den aufgeführten Symptomen. Die klinische Abklärung durch den Arzt bleibt dringlich, unerlässlich und eine hohe Kunst. Aktuell gibt es keine Beweise ob diese Faktoren die Zahl der Diagnosen erhöht und somit die Sterblichkeit bei Eierstockkrebs reduzieren kann.
Die Autoren des Artikels begrüssen die Konsenserklärung dennoch. Es sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der Hauptbeitrag liege jedoch in der Verbesserung der Kommunikation zwischen Patientin und Arzt.
Zur weiteren Verbesserung der Erfolgsschancen bedarf es einer Kombination weiterer Bemühungen, insbesondere der Förderung der Forschung im Eierstock-Sektor. Die Autoren fordern: grosse Studien im Bereich der Früherkennung, Schulungen und Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung sowie des medizinischen Fachpersonals auf die Erkrankung. Des weiteren fordern sie die Entwicklung standardisierter diagnostischer Programme für diese Erkrankung.
Eierstockkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitalien. Je früher der Eierstockkrebs entdeckt wird, desto grösser sind die Heilungsschancen. Die grösste Gefahr besteht darin, dass er unbemerkt wächst und erst entdeckt wird, nachdem er sich im Bauchraum ausgebreitet hat. In diesem Stadium sind die Heilungsprognosen schlecht.
25.06.2007