Folsäure und Vitamin B12 reduzieren Hüftfrakturrisiko nach Hirnschlag
Ein erhöhter Homocysteinspiegel ist bei älteren Leuten ein Risikofaktor für einen Hirnschlag sowie auch für Knochenbrüche. Eine japanische Studie untersuchte nun, ob das Knochenbruchrisiko bei Hirnschlag-Patienten durch die Gabe von Folsäure und Vitamin B12 reduziert werden könne.
Patienten nach einem Hirnschlag haben ein 2-4fach erhöhtes Risiko, für eine Hüftfraktur. In die Untersuchung eingebunden wurden 628 Patienten mit einer Halbseitenlähmung nach mindestens 1 Jahr nach dem ersten Hirninfarkt.
Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Entweder nahmen die Teilnehmer täglich 5 mg Folsäure plus 1500 mg Vitamin B12 oder Placebo ein. 559 Patienten beendeten die Studie nach zwei Jahren. Verglichen wurde die Anzahl der erlittenen Hüftfrakturen in beiden Gruppen.
Nach 2 Jahren war der Homocysteinspiegel in der Placebogruppe um 31% gestiegen. In der Gruppe, die regelmässig Folsäure und Vitamin B12 zu sich nahmen war der Homocysteinspiegel um 38% gesunken. Die Anzahl aufgetretener Frakturen betrug unter Placebo 43, unter Folsäure und Vitamin B12 lediglich 10, also deutlich geringer.
Fazit der Autoren
Bei Patienten, mit einem hohem Homocysteinspiegel und einem durchgemachten Hirnschlag, kann die Einnahme von Folsäure und Vitamin B12 das Hüftfrakturrisiko stark verringern.
Homocystein ist eine in der Nahrung nicht vorkommende Aminosäure und ein körpereigenes Stoffwechselprodukt, das beim Abbau von Eiweiss aus den einfachsten Eiweissbausteinen, den so genannten Aminosäuren, entsteht. Das unerwünschte, weil giftige Zwischenprodukt Homocystein wird beim Gesunden bei ausreichender Versorgung mit Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12 rasch in die Aminosäure Cystein umgewandelt.
07.03.2005