Migräne: Biofeedback zur Vorbeugung anerkannt
Aktive Entspannungstechniken schützen vor Migräneattacken. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft hat die Biofeedbacktherapie neu in ihre Leitlinien aufgenommen. Damit stellt sie die Vorbeugemethode auf dieselbe Stufe, wie eine medikamentöse Therapie.
Gezielte Entspannung senkt die Häufigkeit der Schmerzanfälle bei Migräne deutlich, das haben zahlreiche Studien belegt. Die Biofeedbacktherapie ist ein Verfahren, bei dem eine Verhaltensänderung entwickelt wird. Die Verhaltensänderung kann nachhaltig vor Kopfschmerzattacken schützen. Es soll erreicht werden, dass Kopfschmerzattacken gar nicht erst entstehen, so die Experten der Deutschen Gesellschaft für Biofeedback.
Die Ursachen von Migräne sind immer noch ungeklärt. Vermutet werden Durchblutungsstörungen oder Entzündungsreaktionen im Gehirn. Seelische Ursachen spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Die meisten Migränepatienten kennen die psychischen Auslöser, die zu einer Attacke führen können: Stress, Schlafmangel, starke Emotionen, Angst. Deshalb ist richtige Entspannung besonders wichtig, so die Experten.
Henner Lüttecke, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Biofeedback, sagt:"Die Leitlinien der DMKG geben den Ärzten Tipps, wie man Kopfschmerzen behandeln kann. Deshalb ist die Anerkennung für die Deutsche Gesellschaft für Biofeedback natürlich von grosser Bedeutung und ein grosser Fortschritt für die Patienten."
Laut DMKG ist die Biofeedbacktherapie eine sinnvolle Chance für Patienten, die mehr als dreimal pro Monat Migräneanfälle haben oder deren Attacken länger als 72 Stunden dauern.
Biofeedback ist eine wissenschaftlich anerkannte Therapie. Die Wirksamkeit wurde in zahlreichen grossen Studien belegt. Biofeedback wird auch bei andern Krankheiten empfohlen, z.B. bei Tinnitus, chronischen Schmerzen, Blasenschwäche, Multiple Sklerose oder ADHS (Hyperaktivitätsstörung).
02.11.2006