Biofeedback
Dies ist eine Heilmethode, bei der vom Menschen sonst kaum wahrgenommener Körperfunktionen wie z.B. Atemfrequenz, Blutdruck, Herzfrequenz, Muskelspannung, Pulsschlag, Hauttemperatur oder Hirnwellen über spezielle Apparate erfasst und in Licht- und Tonsignale umgesetzt werden. Über Kopfhörer und Brille erfährt der Patient unmittelbar den Anspannungszustand seines Körpers und kann dann durch seinen eigenen Willen darauf einwirken. Der Begriff setzt sich aus den Worten Bio = das Leben und Feedback = die Rückkopplung zusammen. Biofeedback beschreibt somit die Rückkopplung eines oder mehrerer biologischer Signale.
Der Nervenarzt und Psychotherapeut Prof. Dr. med. Hans-Carl Leuner hat das Verfahren und die dafür benötigte Gerätschaft entwickelte und erstmals eingesetzt. Die Kombination Entspannungsübungen mit einer direkten Kontrolle von Körperfunktionen ermöglicht oft schnelle Erfolge. Innere Ruhe und Gelassenheit sowie eine gewisse Distanz gegenüber der Umgebung sind für den Patienten sehr wichtige positive Ergebnisse. Die meisten solcherart behandelten Patienten empfinden das Verfahren als angenehm, lösend und entspannend.
Die Wirkung ist stundenlang direkt spürbar. In vielen Fällen erhält der Patient aber auch Medikamente, die Einfluss auf die Kontroll- und Steuerungsvorgänge im Körper haben können. Hierin liegt ein grosser Nachteil dieser Heilmethode: Die Medikamente müssen häufig sehr lange eingenommen werden.
Das führt dazu, dass Nebenwirkungen nicht immer auszuschliessen sind. In der Idealform wäre es wichtig, dass der Patient erlernt, entstehende Fehlfunktionen, die den Medikamenteneinsatz erfordern, möglichst selbst zu behandeln, indem er sie kontrolliert und bewusst steuert. Dies kann aber nicht von heute auf morgen gelingen und bedarf gründlicher Ausbildung.
06.02.2006