Wie sicher ist das Spenden von Eizellen?
Dieser Frage ging die Pro-Life-Organisation Comment on Reproductive Ethics (CORE) nach und lancierte eine Diskussion darüber, ob die Frauen sich der Risiken von Eizellen-Spenden bewusst sind und ob die Aufklärung genügend sei.
Der steigenden Nachfrage nach Fruchtbarkeitsbehandlungen mit fremden Eizellen sowie der Stammzellenforschung müsse Rechnung getragen werden. Die Frauen müssten über mögliche Risiken genauestens informiert werden. Die weltweite Suche nach Eizellen führe dazu, dass Frauen aus Geldmangel zu Eizellen-Spenderinnen würden ohne dabei die Risiken zu kennen.
Mitglieder des Europäischen Parlaments werfen die Frage auf, ob es ethisch vertretbar sei, dass wirtschaftlich schlechter gestellte Frauen durch das Angebot einer finanziellen Spendentschädigung ausgenützt würden. Die CORE-Vorsitzende Katherine Sinnott monierte, dass es unredlich sei, dass Eizellen gekauft werden könnten, für "Menschen-Teile" dürfe nicht bezahlt werden.
Ein bekanntes seltenes Risiko des Spendens von Eizellen ist das sogenannte Hyperstimulationssyndrom (OHSS). Dabei kann es durch die Einnahme von Hormonen, die die Eierstockproduktion anregen sollen, unter anderem zu Wasseransammlungen im Bauchraum und zu schweren Komplikationen mit Störungen der Lunge und des Herz-Kreislaufsystems kommen. Bei ca. 20% der Frauen treten leichte Symptome auf und verschwinden wieder. Bei etwa 1% sind die Symptome so schwer, dass sie zum Tode führen können.
Weitere Risiken des Eispendens müssten noch erforscht und bekannt gemacht werden, so die Experten.
Das Hyperstimulationssynsdrom (OHHSS)
Ziel einer hormonellen Stimulationsbehandlung ist es, dass mehrere Follikel (Eier) heranreifen. Je mehr Follikel heranreifen, desto grösser werden die Eierstöcke. Mehrere Follikel und grössere Eierstöcke sind also bei einer Stimulation normal. Als Komplikation der Hormonbehandlung kann eine schwere Überstimulation (Hyperstimulationssynsdrom) auftreten. Dies kann auch von erfahrenen Reproduktionsmedizinern nicht immer vermieden werden.
Dabei können die Eierstöcke in grössere Zysten umgewandelt werden, die mitunter den gesamten Bauchraum ausfüllen. Es können starke Unterbauchschmerzen und auch Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts, sowie des Gerinnungssystems auftreten. Diese schweren Verlaufsformen erfordern stets eine stationäre Behandlung.
Das OHSS ist in milder Form bei In-vitro-Fertilisation (IVF, künstliche Befruchtung) fast immer vorhanden und auch erwünscht, bei Insemination (Samenübertragung) sehr selten.
Durch intensive Überwachung des sogenannten stimulierten Zyklus kann durch Ultraschall und Hormonbestimmungen ein Überstimulationssyndrom sehr häufig rechtzeitig erkannt und auch vermieden werden.
06.07.2005