Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Das Mykoard ist der Herzmuskel. Durch eine Infektion kann sich der Herzmuskel entzünden, er wird geschwächt und es kommt zu einem Leistungsabfall.
Dabei kann die Entzündung entweder nur den Herzmuskel betreffen oder auch den Herzbeutel (dann spricht man von einer Perimyokarditis). Ist zusätzlich noch das Endokard (die Herzinnenhaut) beteiligt, besteht eine Pankarditis.
Ursachen einer Herzmuskelentzündung können sein:
- Viren: in über 50% der Fälle sind Viren die Verursacher (meistens ist das verantwortliche Virus aber nicht bekannt)
- Bakterien oder Pilze
- Arzneimittel (vor allem Chemotherapeutika)
- Toxisch (Gifte wie Alkohol, Schwermetalle)
- Rheumatische Systemerkrankungen (Autoimmunerkrankungen wie Sarkoidose)
- Bestrahlung der Herzgegend
Folgende Krankheiten oder Faktoren können eine Herzmuskelentzündung begünstigen:
- Scharlach
- Borreliose (nach einem Zeckenbiss)
- Als Folge einer Herzbeutelentzündung oder einer Herzklappenentzündung
- Stoffwechselerkrankungen
- Tuberkulose oder andere Infektionserkrankungen (z.B. Syphilis, Diphtherie)
- Alkoholismus
Eine Myokarditis kann durchaus ohne Symptome verlaufen. Bei einer viralen Infektion gehen den Herzbeschwerden unter Umständen die Symptome einer zugrundeliegenden Infektion voraus.
Dazu kommen:
- Abgeschlagenheit, reduzierter Allgemeinzustand, Gliederschmerzen
- Herzrasen, Engegefühl, Herzstolpern
Die Beschwerden zeigen sich im Verlauf der Erkrankung sehr unterschiedlich. Sie reichen von zeitlich begrenzten grippeartigen Erscheinungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Herzversagen und Tod.
Zur Diagnose einer Myokarditis werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte (Anamnese) und Symptome
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Echokardiographie (Herzultraschall-Untersuchung)
- Labor: das Blut wird nach Bakterien oder Pilzen untersucht, Viren können selten verifiziert werden. Ausserdem können die Herzenzyme erhöht sein (ähnlich wie beim Herzinfarkt)
- Röntgenuntersuchung: das Herz ist nur bei sehr akuten Verläufen leicht vergrössert
An erster Stelle steht die längerfristige körperliche Schonung. Dazu muss in erster Linie die ursächliche Erkrankung behandelt werden, wobei dies bei viralen Infekten nur symptomatisch möglich ist.
- Bei einer bakteriellen Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden.
- Bei einer rheumatisch bedingten Herzmuskelentzündung können kortisonhaltige und antirheumatische Medikamente sinnvoll sein.
- Eine Herzschwäche wird mit harntreibenden Medikamenten (Diuretika), ACE-Hemmern und Betablockern behandelt.
- Herzrhythmusstörungen werden ebenfalls medikamentös behandelt (Beta-Blocker, andere Medikamente).
- Schmerzmittel
- Bei einer zusätzlichen Herzbeutelentzündung (Perikarditis) mit einem grossen Erguss wird punktiert.
- Bei einer Autoimmunreaktion wird evtl. eine immunsuppressive Behandlung eingeleitet.
Bei Verschlimmerung der Erkrankung gilt als letzte Option die Herztransplantation.
Was können Sie selber tun?
Es braucht eine körperliche Schonung über eine längere Zeit. Schon bei leichten Erkältungen (auch ohne Fieber) muss auf Ausdauersport verzichtet werden.
Selbstverständlich müssen sämtliche Herz- Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol) vermieden werden.
Eine chronische Herzmuskelentzündung kann zu einer Herzvergrösserung und in der Folge zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen.
Was können Sie selber tun?
Es braucht eine körperliche Schonung über eine längere Zeit. Schon bei leichten Erkältungen (auch ohne Fieber) muss auf Ausdauersport verzichtet werden.
Selbstverständlich müssen sämtliche Herz-Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol) vermieden werden.