Kammerflimmern
Krankhafte Steigerung der Herzfrequenz. Es kommt zur Herzrhythmusstörung, das Herz schlägt so schnell und unregelmässig, dass es seine Pumpfunktion nicht mehr erfüllen kann und der Betroffene stirbt, wenn nicht sofort eine geeignete Therapie erfolgen kann.
Man unterscheidet:
- Kammerflattern: Herzfrequenz mehr als 250 mal pro Minute, die Gefahr ist gross, dass ein Kammerflimmern entsteht.
- Kammerflimmern: noch höhere Frequenz (mehr als 350 mal pro Minute), das Herz ist nicht mehr in der Lage, das Blut in den Kreislauf zu pumpen, es kommt zu Bewusstlosigkeit und ohne Sofortmassnahmen zum Tod.
Erkrankungen, die zum Kammerflimmern führen können:
- Herzgefässerkrankungen
- Herzinfarkt
- Lungenembolie
- Herzmuskelentzündung
- Herzklappenerkrankungen
- Herzschwäche irgendwelcher Art
- Ausbuchtung der Herzwand (Herz- Aneurysma )
Bei all diesen Erkrankungen kann es zu Rhythmusstörungen beim Herzschlag kommen (sogenannte Extraschläge). Der Patient spürt dies als unregelmässigen Herzschlag. Diese Extraschläge können je nach Art und Ausprägung in ein Kammerflattern oder -flimmern übergehen.
Andere Ursachen:
- Bestimmte Herzmedikamente
- Narkosemittel
- Elektrolytstörungen
- Elektro-Unfall
Kammerflimmern kommt einem Herzstillstand gleich. Patient wird bewusstlos: starre Pupillen, keine Reaktion auf Reize und Ansprache - Lebensbedrohliche Situation!
Hauptzeichen sind die Bewusstlosigkeit und der nicht tastbare Puls. Es besteht ein Herz -Kreislauf-Stillstand und somit Lebensgefahr. Sofortige Wiederbelebungsmassnahmen müssen begonnen werden. Augenzeugen können eventuell Auskunft über den Hergang machen. Sofortiger Beginn mit Wiederbelebung und Rettungsdienst alarmieren: Tel. 117 oder 144.
In der Arztpraxis: Elektrokardiogramm (EKG) und Wiederbelebung mit Defibrillator (Elektroreizung).
Kammerflimmern ist ein NOTFALL!
- Sofortige Wiederbelebungsmassnahmen (Herzdruckmassage und evtl. Beatmung)
- Notarzt verständigen
Die Herzdruckmassage und Beatmung (Wiederbelebung) halten den Patienten am Leben, doch nur ein Elektroschock (Defibrillator) kann das Kammerflimmern beheben. Daher muss der Notarzt sofort gerufen werden.
Allgemeine Massnahmen, wenn das Kammerflimmern überlebt wird:
- Zugrunde liegende Erkrankungen behandeln
- In Absprache mit dem Arzt verursachende Medikamente niedriger dosieren, absetzen oder wechseln
- Einsetzen eines automatischen Defibrillators (eine Art Herzschrittmacher, der bei erneutem Auftreten dieser Herzrhythmusstörung automatisch einen Elektroschock abgibt und so den Herzschlag wieder normalisiert)
Nicht jede Wiederbelebung oder Defibrillation ist erfolgreich. Der Erfolg ist von der zugrunde liegenden Erkrankung, der vielleicht bereits begonnenen Wiederbelebung durch Laien und dem schnellen Eintreffen des Arztes abhängig. In vielen Fällen stirbt der Patient.