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Gallenblasenkrebs macht spät Beschwerden
Gallenblasenkrebs macht spät Beschwerden
Der Gallenblasenkrebs (Gallenblasenkarzinom) ist ein seltener bösartiger Tumor der Gallenblase . Er tritt meist  nach dem 60. Lebensjahr auf und betrifft häufiger Frauen als Männer. Da beim Gallenblasenkrebs erst in einem fortgeschrittenem Tumorwachstum Krankheitszeichen auftreten, bleibt er oft lange Zeit unentdeckt oder er wird zufällig bei einer Galleblasenentfernung wegen Gallensteinen entdeckt.

Die Heilungsaussichten sind beim Gallenblasenkrebs insgesamt relativ schlecht, da oft bereits Krebsableger (Metastasen) in anderen Organen vorliegen. Nur etwa fünf Prozent der Erkrankten leben nach der Diagnose noch länger als fünf Jahre.
 
Die Ursachen für die Entstehung von Gallenblasenkrebs sind nicht genau bekannt.

Es gibt aber einige Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen:
  • Gutartige Polypen der Gallenblase , die bösartig entarten können
  • Langjähriges Gallensteinleiden zusammen mit Gallenblasenentzündungen
  • Porzellangallenblase: Häufige Entzündungen der Gallenblase führen zur völligen Verkalkung der  Gallenblaseninnenwand. Eine Porzellangallenblase wird in der Regel vorsorglich operativ entfernt, da sie als Krebsvorstufe gilt.
  • Parasiten in den Gallenwegen (Salmonellen, Leberegel)
  • Rauchen
  • Übergewicht
 
Der Gallenblasenkrebs macht sich erst bei fortgeschrittenem Tumorwachstum bemerkbar und wird daher oft erst sehr spät entdeckt. Meist hat der Krebs bei Diagnose bereits Ableger (Metastasen) im Bauchraum gebildet, vor allem in der Leber. Eine Heilung ist dann nicht mehr möglich.

Mögliche Krankheitszeichen bei Gallenblasenkrebs :

  • Unspezifische Erstsymptome, die auch bei anderen Erkrankungen im Verdauungstrakt auftreten können: anhaltender Appetitmangel, Schwäche, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Anhaltendes Druckgefühl im Oberbauch
  • Später kommt es zur Gelbsucht (Ikterus) ohne Schmerzen: Die Gallenflüssigkeit staut sich in die Leber zurück und dadurch auch ins Blut. Gelbfärbung des Augenweiss und der Haut mit starkem Juckreiz. Der Stuhl bekommt eine helle Farbe und der Urin wird dunkelbraun.
  • Allgemeine Symptome einer Krebserkrankung: auffälliger Gewichtsverlust innerhalb weniger Monate, Nachtschweiss, unklares Fieber
  • In manchen Fällen ist die Gallenblase vergrössert und als Schwellung im Oberbauch tastbar 
 
Zunächst erfolgt eine ausführliche Befragung zu den aktuellen Beschwerden und Vorerkrankungen (Anamnese). Im Zusammenhang mit Gallenblasenkrebs sind vor allem die genannten Risikofaktoren von Bedeutung.
  • Körperliche Untersuchung: Zur gründlichen allgemeinen Untersuchung gehört auch eine  Tastuntersuchung des Oberbauches, bei der in manchen Fällen der Tumor im Bereich der Flanke als tastbare Schwellung auffällt.
  • Blutuntersuchung: Im Blut können bestimmte Parameter erhöht sein, die den Gallerückstau anzeigen. Dazu zählen die Alkalische Phosphatase und das Bilirubin.
  • Ultraschalluntersuchung des Bauches: Damit lassen sich z.B. eine Vergrösserung der Gallenblase, der Gallerückstau, zusätzliche Gallensteine, Verkalkungen der Gallenblasenwand und die Leberbeschaffenheit beurteilen.
  • ERCP-Untersuchung: Endoskopische Darstellung der Gallenwege (Gallenblase und Gallenwege) mit Kontrastmittel. Im Zuge der Untersuchung kann der Gallefluss wiederhergestellt werden und eine Gewebeprobe entnommen werden
  • Bildgebende Untersuchungen: Mit Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) wird die genaue Ausdehnung des Krebses bestimmt und nach Metastasen (Krebsableger) in anderen Organen gesucht.

Die Behandlung richtet sich vor allem nach dem Erkrankungsstadium, nach dem Alter und der individuellen Krankheitssituation des Betroffenen.

Operation

Beim Gallenblasenkrebs im Frühstadium spielt die Operation die wichtigste Rolle. Kann der Tumor vollständig entfernt werden, ist eine Heilung möglich. In der Regel werden dazu die Gallenblase und ein Teil der Leber entfernt. Meist ist eine heilende Operation nicht mehr möglich, da der Krebs meist schon weiter fortgeschritten ist. Die Therapie beschränkt sich dann darauf, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern (z.B. Operation zur Tumorverkleinerung oder Entfernung von Metastasen).

Die Behandlung beim fortgeschrittenen Gallenblasenkrebs soll das Krebswachstum möglichst eindämmen. Da insbesondere der Rückstau der Gallenflüssigkeit Probleme verursacht, wird zusätzlich mit entsprechenden Massnahmen ein solcher Gallestau verhindert bzw. beseitigt. Dazu kann eine Verbindung zwischen dem Hauptgallengang und dem Darm  hergestellt werden oder es wird ein Röhrchen (Stent) in den verschlossenen Gallengang eingesetzt. Ausserdem besteht die Möglichkeit, die Galle nach aussen abzuleiten.

Strahlentherapie und Chemotherapie

Die Strahlentherapie kann sowohl vor der Operation helfen, den Tumor zu verkleinern damit er besser entfernt werden kann. Nach der Operation können damit eventuell noch vorhandene Krebszellen zerstört werden. In manchen Fällen kommt auch eine Chemotherapie zum Einsatz, bei der verschiedene Wirkstoffe kombiniert werden. Der Gallenblasenkrebs spricht jedoch eher schlecht auf eine Chemotherapie an.

Photodynamische Therapie

Bei dieser neuartigen Behandlung wird in einem ersten Schritt ein bestimmter Wirkstoff als Injektion verabreicht, der sich in den Krebszellen anreichert und den Krebs gegenüber Laserlicht empfindlich macht. In einem zweiten Schritt werden die Krebszellen durch eine Bestrahlung mit Laserlicht von innen über eine Sonde zerstört.
 
Da die genauen Entstehungsursachen für Gallenblasenkrebs nicht genau bekannt sind, beschränkt sich die Prävention vor allem darauf, Risikofaktoren wie Übergewicht und Rauchen zu vermeiden (siehe auch Ursachen).

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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