Autogenes Training
Autogenes Training ist eine der gebräuchlichsten Entspannungstechniken. In den 30er Jahren entwickelte der Nervenarzt und Psychotherapeut Prof. Johann Heinrich Schultz (1884-1970) dieses Therapieverfahren. Es wird zu den psychotherapeutischen Verfahren gezählt.
Das Autogene Training ist eine wissenschaftliche Methode der Selbstentspannung, hervorgerufen, durch hohe Konzentration. Dies geschieht im Zustand von absolut gefahrloser Tiefenentspannung, also einer abgesenkten Bewusstseinslage, durch nach innen gerichtete, wache Aufmerksamkeit und durch Selbstsuggestion.
Gleichzeitig ist es eine differenzierte Behandlung oder Beeinflussung vegetativer, also dem Willen nicht unterliegender Vorgänge im Körper. Die meisten vegetativen und mit Nerven versehenen Organe sind selbständig aktiv. Viele von Ihnen werden jedoch in Ihrer Funktion durch anregende und hemmende Nervenfasern beeinflusst. Diese wirken ihrerseits entgegengesetzt auf die betreffenden Organe ein - entweder anregend oder hemmend.Organe welche vom vegetativen Nervensystem gesteuert werden sind zum Beispiel Magen, Darm, Blutgefässe, Herz, usw.
Mit dem Autogenen Training können Fehlfunktionen durch Rückführung zum harmonischen Gleichgewicht der nervlichen Steuerfunktionen im Körper behoben werden.
Die Durchführung des Autogenen Trainings hat zwar einen, dem Schlaf ähnlichen Bewusstseinszustand zur Folge (Tiefenentspannung), welcher aber nicht mit einem (auch nur vorübergehenden) Verlust des Bewusstseins verbunden ist. Die Kontrolle über sich selbst und der Wille des Übenden ist ständig vorhanden.
Er beschäftigt sich lediglich mit der Herstellung und Aufrechterhaltung des angenehmen und wohltuenden Zustands der Tiefenentspannung.
Der Übende kann den Zeitpunkt des Ausstiegs aus dieser abgesenkten Bewusstseinlage jederzeit selbst bestimmen. So ist es möglich, sich ein bestimmtes, zu erreichendes Ziel mit Hilfe des Autogenen Trainings zu setzen und dieses auch zu erreichen.
In einer Zeit die von Stress und Hektik geprägt ist, fand und findet diese Entspannungsmethode rasch weite Verbreitung. Unter therapeutischer Anleitung, meist in Gruppen oder Kursen lernt man die richtige Technik, danach kann auch im Selbststudium mit einem guten Buch oder einer Tonbandkassette weiter geübt werden.
Das Autogene Training baut auf der Erkenntnis auf, dass tiefe Entspannung eine wichtige Voraussetzung für Leistungsfähigkeit und Gesundheit ist. Die einfache und überall einsetzbare Methode soll es ermöglichen, im Alltag zwischendurch kurz abschalten zu können, geübte Anwender können innert Minuten energieraubende Spannungen abbauen.
Auch da wo Höchstleistungen erbracht werden müssen, zum Beispiel bei Sportlern, wird Autogenes Training gerne eingesetzt. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit zur gleichzeitigen Autosuggestion. Die beliebte und alltagstaugliche Technik zur tiefen Entspannung kann auch von Kindern und Jugendlichen gewinnbringend eingesetzt werden.
06.05.2004