Blasenkrebs (Blasentumor, Harnblasenkarzinom)
Blasenkrebs umschreibt die Entwicklung eines bösartigen Tumors an der Schleimhaut der Blase. Tumoren in Niere und Blase machen sich erst in einem relativ späten Stadium bemerkbar, sehr oft werden sie zufällig bei einer Ultraschall-Untersuchung oder im Rahmen der Krebsfrüherkennung entdeckt. Bei Männern ist Blasenkrebs nach Lungen- und Prostatakrebs die dritthäufigste Krebsform. In der Schweiz erkranken ca. 17 von 100'000 Personen an einem Blasenkrebs.
Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Der Blasenkrebs kann durch äussere Einflüsse begünstigt werden.
Risikofaktoren sind:
- Chemikalien, wie sie z.B. in der Öl-, Gummi- oder Farbstoffindustrie verwendet werden
- Arsen
- Nikotinmissbrauch
- Schmerzmittelmissbrauch
- Chronische Formen von Harnblasenentzündungen, ist allerdings als Risikofaktor nicht gesichert
- Haarfärben wird mit Blasenkrebs in Verbindung gebracht
Die Vermeidung solcher Risikofaktoren ist gleichzeitig der Grundpfeiler der Prävention.
Wie bei den meisten bösartigen Tumoren gibt es auch beim Harnblasenkarzinom keine spezifischen Beschwerden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf diese Erkrankung hinweisen.
Blut im Urin ist häufig ein erstes Zeichen und muss in jedem Fall, auch wenn nur einmal aufgetreten, abgeklärt werden
Symptome im Spätstadium sind:
- Blut im Urin
- Brennen beim Wasserlassen
- Harndrang
- Eventuell Unterbauchschmerzen
Zur Diagnose eines Blasenkrebses werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome, sofern vorhanden
- Blasenspiegelung (Zystoskopie)
- Ultraschall
- Biopsie (Gewebeentnahme)
- Computertomographie, Röntgenuntersuchungen
- Magnetresonanztomographie (MRI)
Tumore müssen umgehend chirurgisch entfernt werden. Oberflächlich wachsene Neubildungen können meist elektrochirurgisch via Zystoskop (Instrument zur Blasenspiegelung) entfernt werden. Wenn erneute Tumore auftreten, müssen Blasenspülungen mit Chemotherapeutika erfolgen.
Bei in die Blasenwand wachsenen Tumoren muss die Blase ganz entfernt und ein künstlicher Harnausgang angelegt werden, durch den sich der Urin in einen Beutel entleert. Auch ein Ersatz der Blase durch ein Stück Darm ist möglich. Nach der Operation wird meisten kombiniert bestrahlt und mit Medikamenten behandelt (Chemotherapie).
Bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen mit bereits bestehenden Tumorablegern in anderen Organen bleibt noch die Therapieoption der kombinierten Chemotherapie, unter der jedoch eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Ein Blasenkrebs kann unter anderem folgende Komplikationen verursachen:
- Harnstau, Harnverhalt
- Komplikationen aufgrund des Krebswachstums (Verstopfung, starke Schmerzen)