Grindflechte bei Kindern (Impetigo contagiosa)
Grindflechte ist eine sehr ansteckende, bakterielle Hautinfektion. Betroffen sind vor allem Kinder, die sich gegenseitig in den Kindergärten oder Schulen anstecken.
Betroffen sind vor allem das Gesicht (Mund und Nase), Kopf, Arme und Beine.
Die Bakterien (meist Streptokokken oder Staphylokokken) werden via Körperkontakt oder über Gegenstände (Spielzeug, Handtücher, Alltagsgegenstände) übertragen. Die Bakterien dringen über die beschädigte Haut (Verletzungen, Kratzer) ein. Schlechte Hygiene hilft den Bakterien, sich zu verbreiten. Durch Schmierinfektion trägt das Kind die Infektion von einer Körperstelle zur andern.
Beschwerden, die auf ein Grindflechte hindeuten können, sind unter anderem:
- Juckende rote Flecken (Hautausschlag)
- Mit Wasser oder Eiter gefüllte Blasen
- Wenn die Blasen platzen, bildet sich eine gelbliche Kruste
- Es kann zu fiebrigen Zuständen und einem reduzierten Allgemeinzustand kommen, dann gehört das Kind sofort in ärztliche Behandlung
Die Urinkontrolle kann über eine mögliche Niereninfektion aufklären.
Der Arzt wird die Wunden mit einem äusserst wirksamen Antiseptikum (oberflächlich aufgetragenes Mittel gegen Wundinfekte) behandeln. Meist muss zusätzlich ein Antibiotikum eingenommen werden.
Was kann man selber tun
Bei einer Grindflechte können Sie folgende Massnahmen selber ergreifen:
- Bei Verdacht auf Grindflechte sollte das Kind zu Hause bleiben (Ansteckungsgefahr der andern Kinder). Erst wenn die Krusten von selbst abgefallen sind, darf das Kind wieder zur Schule oder in den Kindergarten.
- Ergreifen von sämtlichen hygienischen Massnahmen (Händewaschen, Bett- und Badwäsche regelmässig wechseln und auskochen)
- Kurzschneiden der Fingernägel
- Kein Kratzen oder Berühren der Wunden
- Die Wundversorgung soll nur mit Einweghandschuhen erfolgen, vorher und nachher gründlich die Hände mit Seife reinigen, ev. desinfizieren.
Bei mangelhafter Hygiene breitet sich die Grindflechte grossflächig aus und das Allgemeinbefinden wird beträchtlich gestört. Fiebrige Zustände komplizieren und verlängern den Verlauf. Während der Antibiotikabehandlung kann es zu Unwohlsein, Atemnot, Ausschlägen, Schwellungen, Juckreiz oder Magenbeschwerden kommen. Ist dies der Fall, muss das Kind sofort ärztlich behandelt werden.
Eine sehr seltene Komplikation ist eine erweiterte Streptokokkeninfektion mit einer Nierenentzündung als Folge (siehe auch Diagnosestellung). Deshalb ist es wichtig, den Urin ca. 6 Wochen nach der Erkrankung nochmals zu kontrollieren.
Das Kind muss über Hygienemassnahmen auch ausser Haus aufgeklärt werden: Mehrmaliges Händewaschen am Tag, Hände nicht in den Mund nehmen, Spielzeuge, Kämme, Handtücher sollten nicht gemeinsam benutzt werden.