Tai Chi
Tai Chi, auch Schattenboxen genannt, ist die Bezeichnung für eine Reihe von traditionellen chinesischen Körperübungen, die durch sanfte Bewegungen, harmonische Atmung und geistige Konzentration charakterisiert sind. Tai Chi/Tai Ji ="das höchste letzte Gesetz" Chuan/Quan = Faust Tai Chi bedeutet in der Taoistischen Philosophie der Urzustand unseres Kosmos. Es ist der Ursprung von Himmel und Erde, also von Yin und Yang.
Auf den Organismus wirken sie kräftigend, beugen Krankheiten vor und weisen meditative Wirkungen auf. Sie vereint Gesundheitsübung, Meditation und Kampfkunst. Durch das Ausüben von Tai Chi Chuan soll der Energiefluss im und um den Körper verstärkt, die Körperwahrnehmung vertieft und die Atmung und Haltung bewusster erfahren werden. Durch die Harmonisierung von Körper und Geist wird Ausgeglichenheit und innere Ruhe gefördert. Es führt auch zu einem gesteigerten Gefühl des Wohlbefindens.
Tai Chi ist eine Disziplin, die auf den Prinzipien von Schwerpunkt, Balance und Bewegung basiert. Dabei erfordert es keine Geräte und nur ein Minimum an Raum. Der Ausübende erfährt, wie der Körper weicher, geschmeidiger und durchlässiger wird und an innerer Stärke gewinnt. Loslassen und sich gehen lassen sind wichtige Elemente im täglichen Training.
Im Gegensatz zum Körpertraining im Westen, das grössere und stärkere Muskeln zum Ziel hat, verfolgen die Menschen in Asien eine Stärkungen der inneren Organen, der Nerven, Gelenke, Bänder und der Blutgefässe. Das Grundgerüst des Tai-Chi bilden 13 Bewegungsformen,Chen, sogenannte Bewegungsbilder, die lückenlos ineinander überfliessen. Bis die Bewegungsbilder "sitzen", braucht es allerdings recht viel Ausdauer und Hartnäckigkeit, Geduld mit sich selbst und Zeit.
Beim chinesischen Schattenboxen wird von einem Energiezentrum in den Hüften (Mitte des Körpers) ausgegangen. Durch wohldosierte Bewegungen wird die aus diesem Zentrum fliessende Energie weitergeleitet (z.B. zu Händen und Füssen) und in harmonisch wohltuende Bewegungen umgesetzt. Nicht verbrauchte Energie fliesst ins Zentrum zurück. Tai-Chi ist ideal für alle, die geistige und körperliche Entspannung suchen.
Tai Chi ermöglicht eine vertiefte, mit den runden, fliessendenden Bewegungen harmonisierende Atmung. Die weichen, bewusst langsamen Abfolgen beanspruchen den gesamten Bewegungsapparat schonend aber bestimmt. Dadurch kräftigen sie die Muskulatur, lösen Verspannungen und beeinflussen Tonus und Elastizität.
Die Gelenke erhalten oder steigern ihre Beweglichkeit, der Knochenaufbau wird angeregt und Schmerzen in der Regel gelindert. Die gestärkte und vermehrt durchblutete Muskulatur entlastet Herz/Kreislauf, welche ebenfalls gezielt trainiert werden. Die vielfältigen koordinativen Aufgaben fördern Funktionen des zentralen Nervensystems wie Bewegungspräzision, Konzentrations- und Lernfähigkeit oder Gedächtnis.
Weiter wirkt Tai Chi regulierend auf das vegetative Nervensystem und das endokrine System. Es regt die Organe und den Stoffwechsel an, belebt den Hormonhaushalt und das Immunsystem. Die Verbesserung der Standsicherheit und des Gleichgewichts kommt speziell Senior/innen zu Gute; Tai Chi ist sehr bodenständig.
06.05.2004