Nebenniere
Die beiden Nebennieren sind Hormondrüsen und sitzen wie eine Kappe auf der linken und rechten Niere, deshalb die Bezeichnung Nebennieren. Ansonsten haben sie aber nur wenig mit den Nieren zu tun. Die Nebennieren bestehen aus Rinde (aussen) und Mark (innen), die jeweils unterschiedliche Hormone produzieren. Die Nebennierenrinde produziert Glukokortikoide (Kortisol), Mineralokortikoide (Aldosteron) und Sexualhormone, das Mark bildet die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Unter den Hormonen der Nebennierenrinde spielt Kortisol die bedeutendste Rolle. Kortisol ist ein lebenswichtiges Hormon, das unter anderem die körpereigenen Energiereserven in Stresssituationen jeglicher Art aktiviert. Ausserdem reguliert es den Blutdruck, beeinflusst den Zucker- und Fettstoffwechsel und hemmt Entzündungsreaktionen. Die Menge des Kortisols wird vom Körper über einen Regelkreis mit zwei Steuerhormonen aus dem Gehirn (Hirnanhangsdrüse, Hypophyse) genau nach Bedarf angepasst. Dies funktioniert ähnlich wie ein Heizungsthermostat zur Steuerung der Raumtemperatur. So wie der Thermostat ständig die Temperatur misst und die Heizung entsprechend hoch- oder runterreguliert, wird im Körper ständig der Kortisolspiegel im Blut gemessen. Wird mehr Kortisol benötigt, wird die Produktion der beiden Steuerhormone erhöht. Ist genügend Kortisol vorhanden, wird sie gedrosselt. Neben Kortisol ist auch das Aldosteron von Bedeutung, das den Salz- und Wasserhaushalt im Körper reguliert und dadurch für einen normalen Blutdruck sorgt. Aldosteron bewirkt, dass die Nieren vermehrt Kalium über den Urin ausscheiden sodass das Kalium im Blut sinkt. Gleichzeitig wird mehr Natrium und Wasser im Körper zurückgehalten. Dadurch erhöht sich die Flüssigkeitsmenge in den Gefässen und der Blutdruck steigt. Natrium und Kalium sind Blutsalze, daher wird das Aldosteron auch "Salzhormon" genannt. Die Menge des Aldosterons wiederum wird durch das Nierenhormon Renin gesteuert. Ist der Blutdruck zu niedrig, schütten die Nieren vermehrt Renin aus, das die Aldosteron Produktion ankurbelt. Durch die genannten Wirkungen des Aldosterons normalisiert sich der Blutdruck wieder. Adrenalin und Noradrenalin haben eine starke Wirkung auf das Herz und die Blutgefässe. Sie regulieren den Blutdruck, den Puls und den Blutzucker. In Stresssituationen werden sie vermehrt ins Blut ausgeschüttet und führen so zur Pulsbeschleunigung und Blutdruckanstieg. Daher werden sie auch als Stresshormone bezeichnet.