Blutdruckmessung (Kreislaufkontrolle)
Was ist eine Blutdruckmessung
Bei der Blutdruckmessung wird geprüft, ob der Blutdruck normal, zu hoch oder zu niedrig ist. Sie ist eine der häufigsten Untersuchungsverfahren überhaupt, da sie wichtige Informationen über die Funktion von Herz und Blutkreislauf liefert. Die Blutdruckmessung ist sehr einfach und kann problemlos auch zu Hause mit elektronischen Blutdruckmessgeräten selbst durchgeführt werden. Die Blutdruckmessung ist Basis jeder Behandlung von Bluthochdruck.Die Blutdruckmessung ist eine Untersuchung aus praktisch allen Fachgebieten der Medizin, vor allem aber aus der Allgemeinmedizin sowie aus der Inneren Medizin.
Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung
Vor der Blutdruckmessung sollte man etwa 5-10 Minuten ruhig sitzen, damit nicht falsch hohe Werte gemessen werden. Ansonsten ist keine besondere Vorbereitung notwendig.Was wird vor der Untersuchung abgeklärt
Für eine Blutdruckmessung ist vorher keine spezielle Abklärung notwendig.Wie wird eine Blutdruckmessung durchgeführt
Der Blutdruck kann von medizinischen Fachpersonen (Arzt, Krankenschwester, Apotheker, etc.), mittels Selbstmessung zu Hause oder als 24-Stunden-Blutdruckmessung gemessen werden.Blutdruckmessung von Fachpersonen: Die Messung erfolgt im Sitzen oder Liegen. Eine Gummimanschette wird am Oberarm angelegt und mit Luft aufgepumpt, bis durch den Druck kein Blut mehr durch die Schlagader im Oberarm durchfliesst. Die Manschette ist mit einem Druckmesser (Manometer) verbunden, das den Druck in der Manschette anzeigt. Die Luft wird langsam abgelassen, bis das Herz ab einen bestimmten Druck wieder Blut durch die zusammengedrückte Schlagader pumpt. Mit dem Stethoskop kann der Arzt in der Armbeuge das dabei entstehende stossweise Pumpgeräusch hören. Das erste hörbare Geräusch markiert den oberen, systolischen Blutdruckwert, das Verschwinden des Geräusches den unteren, diastolischen Blutdruckwert.
Selbstmessung zu Hause: Dafür gibt es elektronische Blutdruckmessgeräte zur Messung am Oberarm oder am Handgelenk. Man muss lediglich die Manschette richtig anlegen und das Gerät einschalten. Der Blutdruck wird automatisch gemessen und angezeigt. Die gemessenen Werte werden notiert, die meisten Geräte können die Werte auch speichern und man kann sie nachher für den Arztbesuch ausdrucken.
Für eine korrekte Selbstmessung sollte man einiges beachten:
- Vor jeder Messung mindestens 5-10 Minuten ruhig sitzen, damit sich der Kreislauf beruhigt und nicht falsch hohe Werte gemessen werden.
- Die angelegte Manschette soll sich während der Messung in Herzhöhe befinden: Bei Oberarmmessungen den Arm auf den Tisch legen, bei Handgelenksmessungen den Arm mit dem Messgerät anwinkeln und die Hand locker ans Herz halten.
- Auf die richtige Grösse der Manschette achten, zu weite Manschetten ergeben zu niedrige Werte, zu enge Manschetten ergeben zu hohe Werte.
- Zumindest zwei Messungen pro Tag, eine morgens und eine abends.
- Am besten vor den Mahlzeiten und vor Einnahme blutdrucksenkender Medikamente messen.
24-Stunden Blutdruckmessung: Damit lassen sich Tagesschwankungen des Blutdrucks erfassen. Das kann helfen, eine Blutdruckbehandlung zu optimieren. Durch Anlegen einer Blutdruckmanschette, die mit einem tragbaren Aufzeichnungsgerät verbunden ist, werden Blutdruck und Herzfrequenz über 24 Stunden aufgezeichnet. Während dieser Zeit sollte man ganz normal den Tagesaktivitäten nachgehen (jedoch nicht baden oder duschen) und dies notieren, damit die gemessenen Blutdruckwerte bei der Auswertung besser den Ruhephasen und Belastungsphasen zugeordnet werden können. Die Messintervalle sind tagsüber alle 15 Minuten und während der Nacht alle 30 Minuten. Die Auswertung erfolgt computerunterstützt beim Arzt.
Wann wird eine Blutdruckmessung eingesetzt
Die Blutdruckmessung wird zur Diagnose von Erkrankungen, zur Therapiekontrolle, zur Überprüfung der Kreislaufsituation in Notfallsituationen sowie im Rahmen der Gesundheitsvorsorge eingesetzt. Die Blutdruckmessung kann erste Hinweise auf Erkrankungen des Herzens, der Arterien und der Nieren liefern, sowie auf Störungen des Hormonsystems oder Nervensystems hinweisen.Häufige Gründe für eine Blutdruckmessung sind:
- Bluthochdruck (Blutdruckkrisen, Hypertonie)
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
- Arterienverkalkung (Arteriosklerose, Gefässverkalkung)
- Herzerkrankungen: Angina pectoris (Herzenge)
- Notfallsituationen: Verletzungen, Schock, Herzinfarkt, Schlaganfall
- Zuckerkrankheit
- Chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche),
- Schilddrüsenüberfunktion, Nebenschilddrüsen-Überfunktion
- Hormonstörungen: Cushing-Syndrom,
- Medikamentenbedingte Blutdruckveränderungen (bestimmte Schmerzmittel, "Pille", hoch dosiertes Kortison etc.)
- Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck (Präeklampsie)
- Schwindel
- Nasenbluten
- Ohrensausen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Psychische Belastung
Hat eine Blutdruckmessung Risiken oder Nebenwirkungen
Diese Untersuchung ist völlig schmerzlos und ohne Risiken. Mögliche Risiken ergeben sich eventuell nur bei falsch gemessenen Werten bei der Selbstmessung zu Hause. Zu hoch gemessene Werte führen zu Angst (Angst kann den Blutdruck weiter erhöhen) oder zur überhöhten Einnahme von Blutdruckmedikamenten, da man den Blutdruck senken möchte. Zu niedrig gemessene Werte führen zur Unterschätzung des tatsächlichen Risikos.Dr. med. Fritz Grossenbacher
Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.