Bronchitis
Bei der Bronchitis handelt es sich um eine ansteckende Infektion der unteren Atemwege. Es gibt zwei Verlaufsformen, die akute und die chronische Bronchitis.
Akute Infektionen der oberen Atemwege sind sehr häufig. Eine Häufung der Bronchitiden und anderer Erkältungskrankheiten findet man vor allem im Frühjahr und im Herbst.
Unter einer akuten Bronchitis versteht man eine akute Entzündung in den grösseren verzweigten Atemwegen, den Bronchien. Sie entsteht meist im Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit oder einer Grippe. Meist sind auch die anderen, kleineren oder grösseren Atemwege mitbeteiligt.
Von einer chronischen Bronchitis spricht man laut WHO dann, wenn jemand zwei Jahre nacheinander während mindestens drei Monaten unter starkem Husten und Auswurf leidet.
Ursachen einer Bronchitis können sein:
- Am häufigsten sind Viren die Verursacher einer akuten Bronchitis, meist im Anschluss an eine Erkältung .
- Bakterien können ebenfalls eine Bronchitis verursachen.
- Pilze (Soorbronchitis)
Die Hauptursache der chronischen Bronchitis ist Zigarettenrauch (etwa 90% der Patienten mit chronischer Bronchitis sind Raucher oder Exraucher).
Risikofaktoren
- Zigarettenrauch
- Kaltes, feuchtes Wetter
- Luftverschmutzung, Staubbelastung
- Unausgeheilte Infekte der oberen Luftwege
Beschwerden, die auf eine Bronchtitis hindeuten können, sind unter anderem:
- Überempfindlichkeit der Atemwege (Hustenreiz)
- Vermehrte Schleimbildung, weisslich-gelber Auswurf
- Verlegte Luftwege führen zu starkem Hustenreiz (vor allem nachts)
- Reduzierter Allgemeinzustand, Müdigkeit, evtl. Fieber
- Atemabhängige Brustschmerzen im Zusammenhang mit heftigem, langem Husten oder Miterkrankung des Rippenfells
Zur Diagnose der Bronchitis werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome
- Körperliche Untersuchung
- Blutuntersuchung
- Röntgenuntersuchung der Lunge zum Ausschluss einer Lungenentzündung
Als erstes muss unbedingt ein Rauchstopp erfolgen. Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach Schweregrad und Verlauf der Erkrankung.
Medikamente
- Schleimlösende Medikamente (Expektorantien)
- Antibiotikagabe nur bei bakterieller Infektion (rel. selten)
- Bronchienerweiternde und bronchienentspannende Mittel (Inhalationen)
- Hustenstillende Mittel
- Evtl. entzündungshemmende Wirkstoffe (z.B. Kortison)
Was kann man selber tun?
- Rauchstopp, Meiden von verrauchten Räumen, Luft- und Arbeitsschadstoffen
- Körperliche Schonung
- Viel Flüssigkeit (warme Getränke, Tees); keinen Alkohol trinken
- Salzinhalationen
- Tagsüber sollten keine hustenstillenden Medikamente zu sich genommen werden, um das Abhusten nicht zu hemmen
- Inhalationen z.B. mit Kamillenöl
- Brustumschläge
- Abklopfmassagen helfen, den Schleim zu lösen und abzuhusten
Eine akute Bronchitis heilt bei Rauchstopp und entsprechender symptomatischer Behandlung in der Regel ohne Folgen ab. Auch die chronische Bronchitis ist heilbar, wenn der Auslöser der Erkrankung früh genug ausgeschaltet werden kann.
Bei Atembeschwerden, Brustschmerzen oder Atemnot muss ein Arzt aufgesucht werden. Ebenso wenn dem Speichel Blut beigemengt ist oder die Beschwerden mehr als eine Woche andauern.
Bei Menschen mit einem reduzierten Immunsystem (Aids -Kranke), alten Menschen und Rauchern kann sich die akute, normalerweise harmlose Bronchitis leicht zu einer chronischen Bronchitis oder zu einer Lungenentzündung entwickeln.
Die schwerste chronische Bronchitiserkrankung ist die chronisch obstruktive Bronchitis (COPD). Bei dieser Form ist die Bronchienschleimhaut entzündlich verdickt und die schleimige oder eitrige Absonderung des Bronchialsekrets verengt die Atemwege. Dies führt wie beim Asthma zur Verkrampfung der Bronchien, zu Bronchialobstruktion und zur Atemnot. Anders als beim Asthma bleibt die Verengung der Atemwege aber bei dieser Form der Bronchitis teilweise bestehen. Als Folge der Erkrankung wird der Patient nie wieder ganz beschwerdefrei, so dass neben den üblichen Symptomen wie Husten, Entzündungen und Auswurf auch Luftnot hinzukommt. Die Schwere der Erkrankung nimmt im Laufe der Zeit zu und ist mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden.