Hand-Fuss-Mund-Krankheit (HFM-Syndrom)
Bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit handelt es sich um eine meist harmlose Infektionskrankheit, ausgelöst durch ein Virus. Hauptsächlich sind Kinder unter 10 Jahren davon betroffen.
Das hochansteckende Virus wird über Tröpfchen (Speichel, Sekrete) und über Schmierinfektionen weitergegeben. Nicht alle Kinder erkranken, viele sind nur Träger des Virus. Damit können sie aber andere Kinder anstecken. Auch Erwachsene können sich infizieren, sie werden aber meist nicht krank oder der Krankheitsverlauf ist sehr schwach.
Meist verläuft die Hand-Fuss-Mund-Krankheit harmlos, mit grippeähnlichen Symptomen. Typisch sind rote juckende Hautausschläge hauptsächlich in den Bereichen Mund, Nase, Fuss- und Handsohlen (daher auch der Name). Später bilden sich Bläschen und Geschwüre hauptsächlich im Innenbereich des Mundes (Zunge, Zahnfleisch, Innenseite der Wange). Essen und Trinken wird sehr schmerzhaft und gerade bei Säuglingen und Kleinkindern erhöht sich das Austrockungsrisiko.
Die Infektionen treten gehäuft in den Frühlings- und Sommermonaten auf. Die Inkubationszeit (die Zeitdauer von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) variiert von 3-60 Tagen, am häufigsten dauert sie 3-6 Tage. Die Krankheit selber ist meist nach etwa 10 Tagen überstanden. Wichtig: Kranke Kinder müssen solange isoliert werden, bis sie keine Symptome mehr aufweisen.
Gegen das Virus existieren keine Medikamente und keine vorbeugende Impfung. Lediglich die Symptome können medikamentös und mit Hausmitteln behandelt werden.
Die Hand-Fuss-Munderkrankung beim Menschen hat nichts mit der "Maul-und Klauenseuche" bei Tieren zu tun. Es handelt sich hier um eine völlig andere Virengattung. In Asiatischen Ländern kommt es immer wieder zu grösseren Epidemien, was einerseits durch ein aggressiveres Virus und andererseits durch mangelnde Hygiene bedingt ist.
Die Hand-Fuss-Mund-Krankheit wird ausgelöst durch Enteroviren oder durch Coxsackieviren. Enteroviren sind weitverbreitet und besiedeln den menschlichen Darm. Die Viren werden deshalb unter anderem häufig über Schmierinfektion (Kot an Händen) weiter verbreitet.
Andere Verbreitungsarten sind:
- Tröpfcheninfektion durch Sprechen, Husten, Niessen, Wundsekrete (aus geplatzten Bläschen)
- Enger Körperkontakt (Umarmen, Küssen)
- Infizierte Gegenstände (Spielzeug, Türklinken, Handtücher)
- In vielen tropischen Ländern über schlechte hygienische Verhältnisse, ungekochte Nahrungsmittel oder Wasser
Die Inkubationszeit (die Zeitdauer von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) variiert von 3-60 Tagen, am häufigsten 3-6 Tage. Die Krankheit ist in der Regel nach 10 Tagen überstanden.
Meist beginnt die Hand-Fuss-Mundinfektion mit grippeähnlichen Symptomen:
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Halsschmerzen, ev. Husten
- Bindehautentzündung
Nach ein paar Tagen kommt es zu einem juckenden Hautausschlag, welcher sich zunächst im Mund- und Nasenbereich zeigt. Später breitet sich das Ekzem auf Hände und Füsse (insbesondere Handflächen und Sohlen) aus. Auch in den Zwischenräumen der Finger und Zehen und bei Säuglingen im Windelbereich findet sich der Hautausschlag.
Form des Hautausschlages
Zu Beginn ist die Haut nur gerötet. Danach zeigen sich rote, ca. 3-8 mm grosse weissgraue Bläschen mit einem schmalen roten Rand. An Zunge, Zahnfleisch sowie der Innenseite der Wangen entstehen schmerzhafte Geschwüre (sogenannte Aphten). Der Inhalt der Bläschen und der Geschwüre ist virenhaltig und deshalb hochansteckend. Nach etwa einer Woche heilen die Bläschen und Geschwüre ohne Narben zu hinterlassen ab.
Komplikationen bei der Hand-Fuss-Munderkrankung sind in unseren Breitengraden sehr selten. Ein Kleinkind mit hohem Fieber oder bei Fieber, das sich nicht senken lässt oder wenn andere Erkrankungen dazukommen, sollte medizinisch abgeklärt und behandelt werden.
Insbesondere auch wenn folgende Erkrankungen oder Beschwerden dazu kommen:
- Angina
- Mittelohrentzündung
- Entzündung der Nasennebenhöhlen
- Atembeschwerden
- Blutiger Schleim
- Nackensteifheit (= Notfall, es kann sich um ein Anzeichen einer Hirnhautentzündung handeln, Patient gehört sofort in medizinische Behandlung)
Wichtig: Solange das Kind Symptome hat, muss jeder Kontakt mit Kindern unterbunden werden, das heisst keine Besuche zu Hause, in die Tagesstätte, Kindergarten oder Schule. Und: Das Virus verändert sich schnell, weshalb das Kind mehrmals erkranken kann. Das Gute: Je älter das Kind wird, desto abgeschwächter ist der Krankheitsverlauf. Erwachsene können zwar Virusträger sein, sie erkranken aber in den wenigsten Fällen selber.
Der Arzt kann meist Aufgrund der Symptome und des Hautausschlages die Diagnose stellen (Blickdiagnose).
In ganz seltenen Fällen müssen Stuhl, Liquor (Hirnwasser), Rachen- oder Nasenabstriche oder Abstriche aus der Bindehaut auf das Virus hin untersucht werden. Dafür werden Kulturen aus den Abstrichen angelegt und das Virus gezüchtet.
Besteht der Verdacht auf eine andere Erkrankung werden allenfalls weitere labortechnische Untersuchungen vorgenommen.
Gegen das Virus selbst gibt es keine Medikamente, nur die Symptome können medikamentös behandelt werden.
Zum Einsatz kommen:
- Schmerz- und Fiebersenkende Mittel
- Medikamente gegen Halsschmerzen, Husten
Ernährung der betroffenen Kleinkinder
Essen und Getränke sollen nicht zu heiss serviert werden. Auf säurehaltige Nahrungsmittel sollte verzichtet werden.
Kinder, die Essen verweigern, können mit Brei, Glace, Pudding, Joghurt oder kalten Suppen oft zum Essen bewogen werden. Honig auf Wattestäbchen geben Zucker und Energie. Honig wirkt ausserdem desinfizierend (kein Honig vor Vollendung des 1. Lebensjahres geben). Mundspülungen mit Kamille, Melisse oder Thymian helfen ebenfalls Entzündungen im Mund zu lindern.
Viel trinken ist wichtig zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Gefahr des Austrocknens erhöht.
Kranke Kinder müssen zu Hause bleiben, bis die Symptome vollständig verschwunden sind.
Strenge Toilettenhygiene: Sitzdesinfektion, Handschuhe tragen beim Windelnwechseln sowie gründliches Händewaschen, insbesondere auch vor dem Zubereiten von Essen, ist sehr wichtig.
Weitere Vorbeugemassnahmen:
- Keinen engen Körperkontakt (Verzicht auf Küssen, Umarmen)
- Kein Essbesteck teilen
- Vorsicht beim Niessen, Naseputzen oder Husten (Hände vorhalten, Taschentuch benutzen und danach Hände gründlich mit Seife waschen).
- Im Ausland bewährt sich die Regel zur Nahrungsmittelhygiene "Cook it, peel it oder leave it" - Koch es, schäl es oder lass es sein.
Zurzeit gibt es noch keinen Impfstoff gegen die Hand-Fuss-Mund-Krankheit.