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Hirnhautentzündung: meist durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht
Hirnhautentzündung: meist durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht
Die Hirnhautentzündung (Meningitis) ist eine Entzündung der bindegewebigen Hüllen (Meningen) ums Gehirn. Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet, an einer Hirnhautentzündung zu erkranken.

Die Hirnhautentzündung wird meist durch Bakterien oder Viren verursacht. Aber auch Pilz-Infektionen oder Parasiten (z.B. Hundebandwurm, Fuchsbandwurm) kommen als Ursache in Frage.

Die häufigsten Bakterien sind: Meningokokken, Pneumokokken und Hämophilus influenza.

Bei den Viren sind es häufig: Mumps,  Masern und Röteln Viren, FSME Viren, HIV oder Herpes Viren.

Die Erreger gelangen meist über den Blutweg ins Gehirn. Aber auch Infektionen im Kopfbereich (z.B. Mittelohrentzündung, Nebenhöhlenentzündung) oder schwere Kopfverletzungen können eine Hirnhautentzündung auslösen.

Hirnhautentzündung: Kopfschmerzen, Nackenstarre, Fieber
Hirnhautentzündung: Kopfschmerzen, Nackenstarre, Fieber

Wichtig: Bei Bestehen von starken Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifheit und sich rapid verschlechterndem Allgemeinzustand sofort einen Arzt oder den Rettungsdienst (Telefon 144) rufen.

  • Nackensteifheit (der Arzt spricht von Meningismus)
  • Kopfschmerzen
  • Fieber (39-40° Fieber)
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Erbrechen, Durchfälle (oft bei viraler Ursache)
  • Lichtscheu
  • Bei schwerem Verlauf: Benommenheit, Verwirrtheit, Krampfanfälle bis Koma
  • Alarmzeichen: Viele kleinere bläuliche Flecken, dunkle Knötchen oder fleckige Hautveränderungen (kleinste Hautblutungen)
  • Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Beschwerden oft weniger ausgeprägt. Sie sind meist "trinkfaul", schläfrig. Sie scheinen "schlecht gelaunt". Auch Krampfanfälle können auftreten.
Hirnhautentzündung: Lumbalpunktion zur Untersuchung von Gehirnflüssigkeit
Hirnhautentzündung: Lumbalpunktion zur Untersuchung von Gehirnflüssigkeit

Zur Diagnose einer Hirnhautentzündung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Der Arzt untersucht, ob eine Nackensteifheit (ein Meningismus) vorliegt
  • Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit (Lumbalpunktion): Zum Nachweis von Zeichen der Infektion und dem Erreger in der Gehirnflüssigkeit
  • Blutuntersuchung: Nachweis der Entzündung und des Erregers
Hirnhautentzündungen: Notfall, Behandlung erfolgt im Spital
Hirnhautentzündungen: Notfall, Behandlung erfolgt im Spital

Die Hirnhautentzündung ist eine gefährliche Erkrankung und verläuft unbehandelt meist tödlich. Eine schnelle Einweisung ins Spital und sofortiger Therapiebeginn ist deshalb lebenswichtig.

Eine Hirnhautentzündung durch Bakterien wird mit Antibiotika behandelt. Bei Verdacht beginnt der Hausarzt sofort mit der Behandlung. Je früher, desto besser!

Sind Viren die Ursache, können nur die Beschwerden (Kopfschmerzen, Fieber, Durchfall ect.) behandelt werden. Im Zweifelsfalle gilt aber: Therapie vor endgültiger Diagnose !

Was kann man selber tun

Für einige Erreger, die eine Hirnhautentzündung verursachen können, gibt es eine Impfung (z.b Hämophilus influenza, FSME).

Unbehandelt kann die Hirnhautentzündung zum Tod führen. Lebenswichtig sind möglichst schnelle Diagnosestellung und sofortiger Behandlungsbeginn; wenn möglich bereits durch den Hausarzt, spätestens aber bei Eintritt ins Krankenhaus. Weitere Komplikationen sind Hirnentzündung und Hirnabszess. Die Therapie des Abszesses besteht in einer operativen Entfernung des Herdes, einschliesslich der Abszesskapsel, sowie in der Gabe von Antibiotika. Trotz Therapie versterben bis zu 20% der Patienten.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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