Sprechzimmer logo
Fieber ist ein Krankheitssymptom
Fieber ist ein Krankheitssymptom

Fieber ist keine Krankheit, sondern zeigt an, dass der Körper mit einer Krankheit kämpft, ist also ein Symptom. Fieber ist eine Schutzreaktion des Körpers und ist Ausdruck einer Aufrüstung der Abwehrkräfte.

Man spricht von Fieber, wenn die Körpertemperatur über 38°C ansteigt.

Fieber kann man im Enddarm (rektal), unter der Zunge (sublingual ) oder in der Achselhöhle (axillär) messen. Die rektal gemessene Temperatur fällt um ca. 0.4°C höher aus als die Temperatur, die an den anderen genannten Stellen gemessen wird. Bei Temperaturen über 41°C gilt im Allgemeinen Alarmstufe rot.

Meist ist Fieber die Folge einer Infektion, verursacht durch Viren oder Bakterien.
Folgende Erkrankungen, Umstände  oder Faktoren können die Körpertemperatur ansteigen lassen:

  • Nieren- und Blasen, Magen-Darminfektionen
  • Blutvergiftung (Sepsis), Wundinfektionen nach Unfall oder Operationen
  • Rheuma
  • Malaria
  • Bösartige Tumore
  • Schilddrüsenüberfunktion, Autoimmunkrankheiten
  • Fieber unklarer Ursache, ohne Infektion
  • Sonnenstich
  • Extremer Flüssigkeitsverlust
  • Medikamente
  • Wundinfektion nach Operationen
  • Chronische psychische Belastungen
  • Nach dem Eisprung kann die Körpertemperatur bei der Frau leicht ansteigen (0.5°C)

Fieberarten

  • Subfebril: Körpertemperatur zwischen 37° und 38°
  • Mässiges Fieber: Werte bis 39°
  • Hohes Fieber: Werte über 39°

Meist ist das Fieber am späten Nachmittag am höchsten. Kinder bekommen besonders leicht Fieber. Ein Anstieg des Fiebers geht meist mit Frieren (Schüttelfrost) einher. Das Abfallen des Fiebers kündigt sich durch Schwitzen an. Zum Fieber kommen häufig Kopfschmerzen und unangenehme Gliederschmerzen hinzu ("alles tut weh").

Anzeichen für Fieber können sein:

  • Müdigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl, Schwäche, Abgeschlagenheit
  • Frösteln, mit steigender Temperatur bis Schüttelfrost
  • Glieder-, Muskel-, Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Trockene Haut, Lippen
  • Herzrasen
  • Flache, schnelle Atmung
  • Schwitzen - bei sinkender Temperatur - und dadurch hoher Flüssigkeitsverlust
Fiebermessung
Fiebermessung

Bei Fieber werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Beschwerden.
  • Fiebermessung: Axillär und anal.
  • Körperliche Untersuchung.
  • Blutproben zur Klärung der Ursache des Fiebers.
  • Stuhl-, Urin- und Schleimproben.
  • Je nach Beschwerden Röntgenaufnahmen (Lunge oder Nasennebenhöhlen), Ultraschall, gynäkologische Untersuchung, Untersuchungen des Magen-Darmtrakts (Spiegelungen), Urinuntersuchung, Punktion der Rückenmarksflüssigkeit, usw.
Bei Fieber Bettruhe und körperliche Schonung
Bei Fieber Bettruhe und körperliche Schonung

Bei langandauernden Fieberzuständen (über 4 Tage), sehr hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl muss ein Arzt beigezogen werden.

Entscheidend ist, dass Fieber nicht wahllos mit Medikamenten behandelt wird. Der Arzt muss vor der Behandlung die Ursache feststellen. Am wichtigsten ist dann die Therapie der Ursache, also zum Beispiel die Gabe von Antibiotika bei einer Lungen- oder Nierenbeckenentzündung.

Allgemeine Massnahmen

  • Fieber unter 38.5°C muss nicht unbedingt behandelt werden, ausser bei Kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen oder bei alten, geschwächten Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. Aids -Kranke).
  • Bettruhe und körperliche Schonung.
  • Viel trinken, da bei Fieber viel Flüssigkeit verloren geht. Faustregel: pro Grad Celsius Fieber ab 37° sollen zusätzlich 0.5 bis 1 L Flüssigkeit pro Tag getrunken werden. Trinken ist bei kleinen Kindern und älteren Menschen besonders wichtig, da diese sehr leicht "austrocknen".
  • Kinder (besonders Säuglinge) nicht zu warm einpacken, damit es nicht zu einem Wärmestau kommt.
  • Bei höheren Temperaturen helfen nasse Wadenwickel (Esssigsöckchen bei Kindern), bei denen die Unterschenkel 20 Minuten lang mit kühlen Tüchern umwickelt werden.

Medikamente

  • Fiebersenkende Medikamente (z.B. Paracetamol, Acetylsalicalsäure) als Tabletten, Pulver oder bei Kindern als Zäpfchen.
  • Antibiotika werden nur bei bakteriellen Infektionen eingesetzt und senken das Fieber per se nicht.

Ein Patient, der nichts mehr trinkt, muss notfallmässig ins Spital. Hohes Fieber, das über längere Zeit besteht und keine klare Ursache hat, muss unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Infektionen, die nicht behandelt werden, können zu einer Blutvergiftung führen.

Kinder unter 5 Jahren neigen zu Fieberkrämpfen.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
Rectangle Bottom
Rectangle Right Top
MySana
Gesundheit selber in die Hand nehmen
Bildung, Wissenstests, Risikoschätzung 
Rectangle Right Bottom
Sky Right Top
finish adserving