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Malaria: Übertragung durch die Anopheles Mücke
Malaria: Übertragung durch die Anopheles Mücke

Malaria (auch Sumpffieber oder Wechselfieber genannt) ist eine der gefährlichsten und häufigsten parasitären Tropenkrankheiten. Der Erreger wird durch den Stich der Anopheles Mücke übertragen. Insgesamt gibt es vier verschiedene Malariaerreger, die unterschiedliche Malariaformen hervorrufen. Die Malaria tropica ist die gefährlichste Form.

Treten nach einer Tropen- oder Subtropenreise Fieber und andere leichte oder heftige grippeähnliche Beschwerden auf, muss bis zur Widerlegung mit einer Malaria gerechnet werden.

Afrika ist mit 90% der Todesfälle am stärksten von Malariafällen betroffen.
Gegen Malaria gibt es eine Reihe von Medikamenten. Leider sind mehrere Medikamente wegen Resistenzen unwirksam geworden. Deshalb ist die Vorbeugung sehr wichtig.

Man unterscheidet drei Arten von Malaria, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden:

  • Malaria tropica (ausgelöst durch Plasmodium falciparum) - häufigste Form
  • Malaria tertiana (ausgelöst durch Plasmodium vivax oder Plasmodium ovale)
  • Malaria quartana (Plasmodium malariae)

Der Parasit wird durch den Stich einer weiblichen, infizierten Mücke auf den Menschen übertragen. Die Erreger gelangen über die Blutbahn in die Leber, wo sie reifen. Erneut gelangen die Plasmodien wieder in die Blutbahn, wo sie sich in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vermehren. Nach einigen Tagen platzen die Erythrozyten, wodurch Toxine (Gifte) frei werden. Die Reaktion des Körpers darauf macht sich beim Patienten als Fieberschub bemerkbar.

Falls eine nicht infizierte Mücke einen infizierten Menschen sticht, wird die Mücke zur Überträgerin der Krankheit. Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung der Krankheit findet nicht statt.

Malaria: plötzliche grippeähnliche, starke Beschwerden
Malaria: plötzliche grippeähnliche, starke Beschwerden

Die Inkubationszeit (Zeit von der Übertragung bis zum Ausbruch der Krankheit), beträgt, je nach Form, ca. 7 bis 16 Tage. Die Zeit bis zum Auftreten von Symptomen kann aber auch Wochen bis Monate dauern.

Malaria beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden:

Fieber der verschiedenen Malaria-Formen:

  • Malaria tropica: in Schüben oder gleichbleibendes Fieber*
  • Malaria tertiana: Typischer Dreitagesrhythmus, d.h. 3 Tage Fieber, dann 1 Tag nicht, dann wieder 3 Tage Fieber.
  • Malaria quartana: typischer Viertagesrhythmus, d.h. 4 Tage Fieber, dann 1 Tag nicht, dann wieder 4 Tage Fieber.

*da bei der Malaria tropica die rhythmischen Fieberschübe oft ausbleiben, ist die Gefahr einer Fehldiagnose gross.

Später können bei der Malaria tropica folgende Symptome  dazu kommen:

  • Neurologische Beschwerden (Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle)
  • Gravierende Blutarmut (Anämie), durch den Zerfall der roten Blutkörperchen; insbesondere bei Kindern und Säuglingen
  • Tiefer Blutzucker (Hypoglykämie), insbesondere bei Kindern und Schwangeren; kann ins Koma führen
  • Blut im Urin (deshalb wurde früher die Malaria auch als Schwarzwasserfieber bezeichnet)
  • Versagen verschiedener Organe: Leber, Lungen, Nieren, Herz-Kreislaufsystem

Die Beschwerden können immer wieder von Neuem auftreten und insbesondere für Kinder, Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem lebensgefährlich sein.

Malaria: Parasit unter dem Mikroskop
Malaria: Parasit unter dem Mikroskop

Jedes Fieber oder sonstige grippeähnliche Beschwerden, die nach einer Tropenreise auftreten, müssen ärztlich abgeklärt werden.

Malaria wird aufgrund der Beschwerden und mit Hilfe von Labortests diagnostiziert. Durch eine Blutentnahme wird die Präsenz und die Häufung des Parasiten bestimmt. Der Parasit ist unter dem Mikroskop erkennbar. Inzwischen gibt es auch schnelle und simple Tests.

Malaria: symptomatische und vorbeugende Behandlung
Malaria: symptomatische und vorbeugende Behandlung

Die Malariatherapie wird durch Resistenzen erschwert.

Es wird unterschieden zwischen vorbeugenden Malaria-Medikamenten (Prophylaxe), Notfall-Behandlung und klassischer Malaria-Behandlung.

Wahl der Medikamente - Allgemein

Bestehende Allergien gegen bestimmte Medikamente oder wenn andere Medikamente (insbesondere Blutdruck, Betablocker) eingenommen werden müssen, muss dies der Arzt wissen!

Auch über psychische Krankheiten (z.B. Angstzustände). Epilepsie, Schwangerschaft muss der Arzt informiert sein.

Prophylaxe (Vorbeugung)

Eine Prophylaxe wird nur bei Reisen in Hochrisikoländer empfohlen. Über die geeignete Wahl der Prophylaxe und die allfällige korrekte Anwendung der Notfallreserve sollte man sich vor jeder Reise durch einen diesbezüglich kompetenten Arzt individuell beraten lassen. Einige Medikamente haben starke Nebenwirkungen, deshalb muss es dem behandelnden Arzt überlassen werden, welches Medikament geeignet ist. Auch eine Prophylaxe kann eine Erkrankung an Malaria nicht zu 100% verhindern, schwächt diese jedoch ab.

Die drei häufigsten Wirkstoffe, welche zur Prophylaxe in Frage kommen, sind: Mefloquin, Atovaquone/Proguanil und Doxycyclin.

Notfallmedikation

In Gebieten mit geringerem Malariarisiko wird den Reisenden empfohlen, eine Notfallmedikation mitzunehmen. Wenn dann bei Auftreten von verdächtigen Symptomen innerhalb von 24 Stunden keine Arztkonsultation erfolgen kann, muss das Medikament eingenommen werden, auch wenn die Diagnose nicht gesichert ist. Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe sind die gleichen wie bei der Prophylaxe. (Mefloquin, Atovaquone/Proguanil und Doxycyclin).

Klassische Malariabehandlung

Von einer klassischen Malariabehandlung spricht man dann, wenn die Diagnose gesichert ist. Auch hier kommen die genannten Substanzklassen am häufigsten zur Anwendung. Bei Malaria durch Plasmodium vivax und Plasmodium ovale können sich in der Leber Parasitenherde bilden, die über lange Zeit persistieren. Nur wenn diese erkannt und medikamentös angegangen werden (Wirkstoff Primaquin), heilt die Malaria aus.

Ein neuerer Wirkstoff, der in der Behandlung der Malaria angewendet wird, ist Artemisinin. Darauf sind bisher keine Erreger resistent geworden. Moderne Behandlungsregimes der Malaria bestehen meist aus einer Kombination von Artemisinin und herkömmlichen Medikamenten.

Unbehandelt oder zu spät behandelt ist die Zahl der Sterbefälle bei der Malaria tropica gross. Todesfälle aufgrund anderer Malariaformen sind sehr selten. Die Krankheit verschwindet meist auch unbehandelt, kann aber auch wieder aufflackern.

Bei der Malaria tropica können sich unbehandelt innerhalb weniger Tage schwerwiegende, meist tödliche Komplikationen entwickeln. Gefürchtet ist die "zerebrale Malaria" (Gehirnmalaria); Symptome: Benommenheit und späteres Koma, meist mit tödlichem Ausgang.

Ausserdem werden Schädigungen der Nieren, des Herzens, des Magen-Darm-Traktes (Durchfälle) und der Lunge (Ödem) beobachtet.

Malaria: Moskitonetze und Mückenschutzmittel beugen vor
Malaria: Moskitonetze und Mückenschutzmittel beugen vor

Allgemeine Massnahmen als Schutz vor Mückenstichen

  • Vor allem in der Dämmerung und nachts langärmlige, helle Kleider und lange Hosen, geschlossene Schuhe und Socken tragen.
  • Mückenabstossende Mittel (Repellentien) auf unbedeckte Hautstellen auftragen
  • Moskitonetz (ev. mit Repellentien imprägnieren) über Bett spannen

Medikamente

Die Vorbeugung erfolgt mit denen vom Arzt gewählten Mittel.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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