Fumarsäure-Therapie
Bereits 1959 entdeckte der schwäbische Chemiker Walter Schweckendieck die entzündungshemmenden Eigenschaften der Fumarsäure, die in der Natur unter anderem im Erdrauch; einer zur Familie der Mohngewächse zählenden Feldpflanze vorkommt.
Der in Bad Säckingen tätige Arzt Dr. Günther Schäfer griff die Erkenntnisse Schweckendiecks in den 70er Jahren auf und entwickelte aus seinen Erfahrungen mit Psoriasis-Patienten Dosierungen und Therapien. Schäfers Therapiekonzepte und seine Behandlungserfolge stiessen bei der etablierten Schulmedizin jahrelang, wie nicht anders zu erwarten, auf grosse Skepsis. Der Durchbruch kam, als in den 90er Jahren gross angelegte medizinischen Studien renommierter deutscher Universitäten die Wirksamkeit der Fumarsäure wiederholt bestätigten.
Die Fumarsäure ist Inhaltsstoff des Gemeinen Erdrauchs (Fumaris officinalis), einer in Mitteleuropa weit verbreiteten Heilpflanze. Sie wird oft als freie Fumarsäure bezeichnet um sie von ihren Salzen und Estern zu unterscheiden.
Den meisten der Psoriatiker kann mit der FumarsäureTherapie geholfen werden, ist Dr. Schäfer überzeugt. Nach Ansicht des Wissenschaftlers ist das therapeutische Potenzial der Fumarsäure aber längst nicht ausgeschöpft. Durch die entzündungshemmende Wirkung im Bereich der Immunerkrankungen seien auch gute Therapieerfolge bei Neurodermitis, Rheuma, Psoriasis bedingten Gelenkerkrankungen, Multipler Sklerose und Morbus Crohn zu erwarten.
In einer Langzeitstudie an der Ruhr-Universität Bochum wird derzeit unter anderem die Wirkung von Fumarsäure-Ester gegen Morbus Bechterew untersucht. Die bisherigen Zwischenergebnisse der Studie bestätigen Dr. Schäfers Vermutung.
06.05.2004