Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom, Uteruskarzinom)
Die Gebärmutter besteht hauptsächlich aus Muskel- und Bindegewebe und besitzt einen Hohlraum, der mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Diese Schleimhaut erneuert sich mit Beginn der ersten Regelblutung bis zu den Wechseljahren jeden Monat und wird bei der Menstruation ausgestossen. Durch Zellveränderungen in der Schleimhaut kann es zu einer bösartigen Geschwulst in der Gebärmutter kommen.
Es gibt zwei Arten von Gebärmutterkrebs: Das Uteruskarzinom (Endometriumkarzinom) und den Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom).
Die Erkrankungshäufigkeit nimmt mit steigendem Alter zu; der Gipfel der Erkrankung liegt zwischen 75 und 80 Jahren.
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Gebärmutterkrebs sind nicht bekannt. Östrogen (weibliches Geschlechtshormon) spielt aber eine entscheidende Rolle. Östrogene werden während der erste Hälfe des Menstruationszyklus hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet; in der Schwangerschaft auch im Mutterkuchen (Plazenta).
Risikofaktoren
- Einnahme von Hormonpräparaten zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden, die nur Östrogene enthalten. Heute werden zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden Kombinationspräparate, die sowohl Östrogene als auch das schützende Progesteron enthalten, empfohlen.
- Kinderlosigkeit
- Es wird vermutet, dass Übergewicht, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit II (Diabetes), Myome der Gebärmutter das Risiko eines Gebärmutterkrebses erhöhen.
- Bei Brustkrebspatientinnen, die mit dem Hormonpräparat Tamoxifen (Anti -Östrogen) behandelt werden, kann das Risiko ebenfalls erhöht sein.
Beschwerden, die auf einen Gebärmutterkrebs hindeuten können, sind unter anderem:
- Zwischenblutungen bei Frauen vor den Wechseljahren
- Blutungen bei Frauen nach den Wechseljahren
- Ausfluss, meist schwarzbraune Farbe
- Ev. Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlösen oder Schmerzen im Beckenbereich im späteren Stadium
Zur Diagnose eines Gebärmutterkrebses werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Krankengeschichte und Symptome
- Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter über die Vagina
- Ausschabung der Gebärmutter (Kürettage) und nachfolgende Gewebsuntersuchung auf Krebszellen
- Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)
- Je nach Befund können weitere Untersuchungen notwendig werden (Computer-Tomographie, Röntgenaufnahmen der Lunge zum Ausschluss von Metastasen (Tochtergeschwülste in der Lunge), Ultraschall der Beckenorgane)
Wird der Gebärmutterkrebs früh erkannt ist oft die operative Entfernung der Gebärmutter zusammen mit den Eierstöcken ausreichend. Im fortgeschrittenerem Erkrankungsstadium müssen zusätzlich die Beckenlymphknoten entfernt werden.
In manchen Fällen muss zusätzlich eine Bestrahlung, selten eine Hormonbehandlung oder eine Chemotherapie eingesetzt werden.
Der Gebärmutterkrebs entwickelt sich langsam. Durch regelmässige gynäkologische Untersuchungen mit Abstrich und Zelluntersuchungen ist eine frühzeitige Diagnose möglich. Jede Blutung nach der Menopause gehört in ärztliche Untersuchung.
Früher Beginn des Geschlechtverkehrs, häufiger Partnerwechsel, mangelhafte Sexualhygiene, Nikotinkonsum erhöhen das Erkrankungsrisiko.
In einigen Fällen wird die Entstehung des Gebärmutterkrebses dadurch begünstigt, wenn zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden nur Östrogene (weibliches Geschlechtshormon) eingesetzt werden.