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Abstrich meint eine oberflächliche Entnahme von Zellmatrial von Haut, Schleimhaut  oder Sekret
Abstrich meint eine oberflächliche Entnahme von Zellmatrial von Haut, Schleimhaut oder Sekret

Was ist ein Abstrich

Bei einem Abstrich wird von der Haut oder von Schleimhäuten oberflächliches Zellmaterial (Zellabstrich) oder Sekret entnommen und im Labor untersucht. Häufig erfolgt ein Abstrich bei Wundinfektionen zum Nachweis des verursachenden Keims (Wundabstrich). Im Rahmen der frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen dient ein Abstrich vom Gebärmutterhals (PAP-Abstrich) zur Krebsfrüherkennung. Ein Abstrich von Scheidensekret bei Verdacht auf eine vaginale Pilzinfektion ist ebenfalls vielen Frauen bekannt. Grundsätzlich ist ein Abstrich von allen Schleimhäuten möglich (Mund, Nase, Augen, Scheide, Harnröhre, After).

Ein Abstrich ist eine Untersuchung aus der Allgemeinmedizin, aus der Gynäkologie, aus der Dermatologie, aus der Chirurgie, aus der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, aus der Augenheilkunde sowie aus der Mikrobiologie und aus der Infektiologie, einem Teilgebiet der Inneren Medizin. 

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Ein Abstrich kann ohne besondere Vorbereitung durchgeführt werden. Er sollte möglichst vor Anwendung von Desinfektionsmitteln oder Antibiotika erfolgen.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Vor einem Abstrich ist keine spezielle Abklärung notwendig.

Wie wird ein Abstrich durchgeführt

Mit einem Holzspaten, Wattestäbchen oder einem kleinen Bürstchen werden Zellen oder Sekret von der Oberfläche der Haut oder Schleimhaut abgestrichen und im Labor untersucht. Das Abstrichmaterial wird direkt unter dem Mikroskop betrachtet. Dazu wird es meist vorher mit speziellen Farbstoffen gefärbt, um bestimmte Erreger oder krankhafte Zellveränderungen besser zu erkennen. Bei Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen wird das Abstrichmaterial einige Tage in einer Nährlösung im Brutschrank gelagert, um zu sehen, ob eine Bakterienkolonie oder Pilzkolonie wächst. Viele Keime lassen sich bereits am typischen Wachstum und Aussehen der Kolonie und unter dem Mikroskop erkennen. Andere wiederum werden mit weiteren laborchemischen Analysemethoden identifiziert. Vorhandene Bakterien werden auch immer auf ihre Antibiotika-Empfindlichkeit getestet (Antibiogramm). Damit kann man prüfen, auf welche Antibiotika der Keim empfindlich beziehungsweise resistent (unempfindlich) ist.

Wann wird ein Abstrich eingesetzt

Ein Abstrich dient zum Nachweis und genauen Bestimmung von Krankheitskeimen einer Infektion der Haut oder Schleimhäute sowie zur Krebsfrüherkennung (Krebsabstrich).

Häufige Gründe für einen Abstrich sind:
  • Infektionen: Bestimmung der Krankheitskeime (Bakterien, Pilze, Viren)
  • Hautveränderungen und Schleimhautveränderungen
  • Krebsfrüherkennung (z. B. Gebärmutterkrebs, Mundkrebs)

Hat ein Abstrich Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist schmerzlos und ohne Risiken. Beim gynäkologischen Abstrich (PAP-Abstrich) sind vorrübergehend leichte Schmierblutungen möglich, die aber völlig ungefährlich sind und nach wenigen Tagen wieder verschwinden.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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