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Thorakoskope: bei schweren Atemwegserkrankungen wird eine Brustkorbspiegelung unter Narkose vorgenommen
Thorakoskope: bei schweren Atemwegserkrankungen wird eine Brustkorbspiegelung unter Narkose vorgenommen

Was ist eine Thorakoskopie

Die Thorakoskopie ist eine Spiegelung des Brustkorbs (Thorax) mit einem speziellen Endoskop, dem  Thorakoskop. Es handelt sich um ein dünnes langstieliges Instrument mit eingebauter Lampe und Minikamera, die ein vergrössertes Bild auf einen Monitor überträgt (Videoendoskopie). Damit lassen sich Erkrankungen der Lunge, des Rippenfells oder der Brustkorbwand feststellen, bei Bedarf Gewebeproben (Biopsie) entnehmen und oft auch gleich Behandlungen vornehmen. Die Thorakoskopie gehört zu den Schlüssellochverfahren, bei denen alle Instrumente über kleine Hautschnitte eingeführt werden.

Die Thorakoskopie ist eine Untersuchung aus der Chirurgie sowie aus der Pneumologie, ein Teilgebiet der Inneren Medizin.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Für die Thorakoskopie muss man nüchtern sein. Werden blutverdünnende Medikamente eingenommen, gibt der Arzt entsprechende Anweisungen, da diese möglicherweise einige Tage vor der Untersuchung pausiert bzw. durch Heparin-Bauchspritzen ersetzt werden müssen.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt


Wie wird eine Thorakoskopie durchgeführt

Die Thorakoskopie erfolgt in Narkose. Über einen kleinen etwa 1 Zentimeter langen Hautschnitt am seitlichen Brustkorb wird zwischen den Rippen hindurch das Thorakoskop in die Brusthöhle eingeführt (Schlüssellochverfahren). Dabei strömt Luft von aussen in den Brustraum, worauf die Lunge auf der zu untersuchenden Seite gewollt zusammenfällt (kollabiert). Dadurch hat der Arzt eine bessere Sicht und kann die Brusthöhle genau untersuchen. Bei Bedarf können Gewebeproben (Biopsien) entnommen oder über weitere kleine Zugänge die notwendigen Instrumente für operative Eingriffe eingebracht werden. Nach dem Eingriff wird ein Schlauch als sogenannte Drainage gelegt, über den die eingebrachte Luft wieder nach aussen entweicht, worauf sich die zuvor kollabierte Lunge wieder entfaltet.

Wann wird eine Thorakoskopie eingesetzt

Die Thorakoskopie dient zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Lunge, des Rippenfells oder der Brustkorbwand.

Häufige Gründe für eine Thorakoskopie sind:
  • Lungenkrebs
  • Pleuraerguss, Flüssigkeit in der Pleurahöhle
  • Pneumothorax, Lungenriss, Kollabieren der Lunge
  • Pleuraempyem, Eiteransammlung im Brustkorb
  • Lungenfibrose
  • Lungenkrebs
  • Tumoren der Pleurahöhle

Welche Risiken oder Nebenwirkungen hat eine Thorakoskopie

Die Thorakoskopie ist im Allgemeinen ein risikoarmes Verfahren. Wie bei jedem Eingriff sind Komplikationen wie Blutungen, Nervenverletzungen, Organverletzungen oder Infektionen möglich. Aufgrund der kollabierten Lunge können bei der anschliessenden Entfaltung der Lunge Atemprobleme oder Kreislaufprobleme auftreten. Bei einer Narkose besteht auch immer ein gewisses Narkoserisiko.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
 
 
 
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