Angiographie (Arteriographie, Gefässröntgen, Röntgen der Blutgefässe)
Was ist die Angiographie
Die Angiographie ist eine Röntgenuntersuchung der Blutgefässe mit Kontrastmittel, meist von Arterien (Arteriographie). Während der Angiographie können auch gleich Behandlungen an den Blutgefässen erfolgen, z.B. Aufdehnung einer Gefässverengung oder Auflösung eines Blutgerinnsels.
Die Angiographie ist eine Untersuchung aus der Gefässmedizin (Angiologie), einem Teilgebiet der Inneren Medizin
Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung
Für eine Angiographie muss man wegen der Kontrastmittelgabe nüchtern sein und man soll vorher auf das Rauchen verzichten. Bestimmte Medikamente bei Zuckerkrankheit müssen einige Zeit vor der Untersuchung pausiert werden, da es in Verbindung mit jodhaltigen Kontrastmitteln zur Übersäuerung des Blutes kommen kann. Anweisungen dazu gibt der Arzt.
Was wird vor der Untersuchung abgeklärt
Vor einer Angiographie erfolgt eine Blutabnahme zur Kontrolle der Nierenfunktion und Schilddrüsenfunktion (wegen Kontrastmittelgabe) sowie der Blutgerinnung (wegen Punktion der Arterie).
In folgenden Fällen darf keine Kontrastmittelgabe oder nur unter Vorsichtsmassnahmen erfolgen:
- Bekannte Kontrastmittelallergie
- Erkrankungen der Nieren (Nierenschwäche ) oder der Schilddrüse (Schilddrüsenüberfunktion )
- Einnahme bestimmter Blutzuckermedikamente
- Schwangerschaft
Wie wird die Angiographie durchgeführt
Nach örtlicher Betäubung wird eine Arterie (Schlagader) in der Leiste oder im Ellbogen punktiert und ein dünner Schlauch (Katheter) bis zur zu untersuchenden Arterie vorgeschoben. Über den Katheter wird das jodhaltige Kontrastmittel injiziert und gleichzeitig Röntgenbilder angefertigt, auf denen die mit Kontrastmittel gefüllten Blutgefässe zu sehen sind. Nach der Untersuchung wird der Katheter entfernt und für mindestens 12 Stunden ein fester Druckverband angelegt, um ein Nachbluten zu verhindern. Die Untersuchung dauert im Normalfall etwa 30 Minuten, bei gleichzeitiger Therapie, z.B. Aufdehnung einer Gefässverengung entsprechend länger.
Wann wird die Angiographie eingesetzt
Sie dient zur Darstellung der Blutgefässe verschiedener Organe (Herz, Nieren, Gehirn, Darm) oder zur Darstellung der Beinarterien. Mit Hilfe der Angiographie können Gefässerkrankungen, vor allem Verengungen (Stenose) oder Verschlüsse (Thrombose , Embolie), aber auch Blutungen oder Aneurysmen (Gefässaussackungen) erkannt werden.
Häufige Gründe für eine Angiographie sind:- Koronare Herzkrankheit
- Herzkatheter-Untersuchung
- Durchblutungsstörungen der Beine, PAVK
- Thrombosen
- Schlaganfall
- Blutung im Hirn
- Bluthochdruck infolge einer Gefässenge in einer Nierenarterie
Hat die Angiographie Risiken oder Nebenwirkungen
Diese Untersuchung ist risikoarm. Blutergüsse und Nachblutungen an der Punktionsstelle sind möglich. Ernsthafte Blutungen, Infektionen oder Durchblutungsstörungen durch Gefässverletzungen sind sehr selten. Während der Injektion des jodhaltigen Kontrastmittels kann im Körper ein Wärmegefühl auftreten, das aber völlig ungefährlich ist. In seltenen Fällen sind allergische Reaktionen möglich. Die heute verwendeten Röntgenkontrastmittel werden in der Regel gut vertragen.