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Die Elektroneurographie zeichnet die Nervenleitgeschwindigkeit auf
Die Elektroneurographie zeichnet die Nervenleitgeschwindigkeit auf

Was ist eine Elektroneurographie

Nerven und Muskeln arbeiten mit Hilfe von elektrischen Strömen, die gemessen werden können. Die Elektroneurographie (ENG) dient zur Untersuchung der elektrischen Leitfähigkeit einzelner Nerven, vor allem der grösseren Nerven in den Armen und Beinen. Gemessen wird die Nervenleitgeschwindigkeit, also wie gut und wie schnell der Nerv die elektrischen Signale weiterleitet. Geschädigte Nerven zeigen eine gestörte Leitfähigkeit (abgeschwächt, verlangsamt oder fehlend). Dadurch lassen sich Nervenverletzungen und verschiedene Nervenerkrankungen, aber auch Muskelerkrankungen feststellen. Die Elektroneurographie gehört zu den häufigsten Untersuchungen beim Neurologen und wird meistens mit der Elektromyographie (Messung der Muskelaktivität) kombiniert.

Die Elektroneurographie ist eine Untersuchung aus der Neurologie.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Eine Elektroneurographie kann ohne besondere Vorbereitung durchgeführt werden. Für ein gutes Messergebnis soll die Haut sauber und fettfrei sein (keine Hautcremes verwenden).

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Vor einer Elektroneurographie ist keine spezielle Abklärung notwendig. Eine Pflasterallergie muss eventuell berücksichtig werden (wegen Klebeelektroden).

Wie wird eine Elektroneurographie durchgeführt

Die Untersuchung kann ambulant in der neurologischen Praxis durchgeführt werden und dauert zwischen 5 und 15 Minuten, abhängig davon ob nur ein Nerv oder mehrere Nerven untersucht werden.
  • Der zu untersuchende Nerv wird nacheinander an zwei verschiedenen Stellen künstlich mit einem ungefährlichen schwachen Stromreiz (kurzer elektrischer Impuls) stimuliert. Dies erfolgt mit Elektroden, die auf die Haut aufgeklebt werden. 
  • Der elektrische Impuls wird im Nerven bis zum entsprechenden Muskel geleitet und löst dort eine Muskelzuckung aus.
  • Diese Muskelzuckung wird ebenfalls über eine aufgeklebte Elektrode vom ENG-Gerät aufgezeichnet und graphisch als Elektroneurogramm dargestellt.
  • Auf ähnliche Weise kann auch die Funktion der Gefühlsnerven (Berührungsempfinden, Temperaturempfinden, Schmerzempfinden) gemessen werden.

Wann wird eine Elektroneurographie eingesetzt

Die Elektroneurografie dient zur Diagnose und Verlaufskontrolle verschiedener Nervenerkrankungen und Muskelerkrankungen.

Häufige Gründe für eine Elektroneurographie sind:
  • Polyneuropathien: Nervenerkrankungen mehrerer langer Nerven als Folge anderer chronischer Erkrankungen (z.B. Diabetes, Alkoholsucht).
  • Schädigung einzelner Nerven, wie Karpaltunnelsyndrom, Nervenverletzungen oder Nervenentzündungen

Hat die Elektroneurographie Risiken oder Nebenwirkungen

Die schwachen Stromimpulse sind nicht gefährlich oder direkt schmerzhaft, können aber als etwas unangenehm empfunden werden. Nach der Untersuchung kann noch für kurze Zeit ein leichtes Kribbeln bestehen.
 

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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